GPS oder Wanderkarte - Welchen Wegweiser nimmst Du?
Vergrößere hier um die Unterschiede zwischen der klassischen Wanderkarte und dem modernen GPS-Gerät zu erfahren."Das Wandern ist des Müllers Lust" ist eines der bekanntesten Heimatlieder. Es stammt aus dem Jahr 1821 und der Dichter Wilhelm Müller wird an eine Wanderkarte gedacht haben. Ein GPS-Gerät hätte damals wohl einen Lacher geerntet, denn die notwendige Technik war erst 250 Jahre später verfügbar. Als Wanderer stehst Du vor einer schweren Entscheidung: Soll es die alte Wanderkarte sein oder gibst Du dem GPS-System eine faire Chance? Möge der Wettstreit dieser ungleichen Kontrahenten beginnen.
Von Traditionalisten und Technikfüchsen
Über Stock und Stein führt der Weg des Wanderers. Er möchte nicht nur möglichst schnell am Ziel anzukommen, sondern auch die Natur genießen. Am Ende soll es ein schöner Ausflug gewesen sein, an dem Groß und Klein eine Riesengaudi hatten. Damit sich niemand verläuft, ist ein zuverlässiger Wegweiser notwendig. Und bereits hier fängt der Ärger an: "Jürgen, wie soll ich die Karte halten?" oder "Simone, das GPS-Gerät geht nicht an!" sind völlig normale Probleme. Würden Jürgen und Simone ihre Hilfsmittel tauschen, könnte das die beste Lösung sein.
So wanderte man bereits vor 2.000 Jahren
Die Wanderkarte ist für traditionsbewusste Wanderer gut geeignet.Es ist eine Typfrage, für welchen Wegweiser Du Dich entscheidest: Ein Wanderer mit Traditionsbewusstsein lässt sich wohl kaum seine Karte aus den Händen reißen. Er ist es gewohnt, die Landschaft auf eigene Faust zu erkunden und verzichtet im Auto auf ein Navigationssystem. Schließlich lässt sich das Ziel mit den Straßenschildern ausfindig machen. In gewisser Weise hat es seinen Reiz, sich anhand eines Stücks Papier zu orientieren. Doch es ist nicht jedermanns Sache, vor jeder Kreuzung die Karte studieren zu müssen. Das nimmt einiges an Zeit und eine gehörige Portion an Geduld in Anspruch.
In einer gemütlichen Wanderrunde gibt es bestimmt jemanden, der eine Karte lesen kann. Fehlt es an solch einer Person, bist Du mit der aktuellen Technik besser bedient. Sonst musst Du viel Nervenstärke aufbringen, wenn Du Dich fernab der üblichen Wanderwege befindest. Alle paar Meter kann ein Blick auf die Karte erforderlich sein, weshalb sie für Wander-Enthusiasten geeignet ist.Der Wegweiser des 21. Jahrhunderts
Anders verhält es sich beim "modernen" GPS-Nutzer. Er möchte es sich möglichst leicht machen, da eine falsche Strecke keine Option ist. Einige Menschen haben ein Talent fürs Verlaufen, weshalb sie auf Nummer sichergehen sollten. Vor allem jüngere Wanderer lassen sich von der Technik beeindrucken, während ältere Personen auf die altbewährte Wanderkarte setzen. Wer keine Karte lesen kann, profitiert vom simplen GPS-Gerät. Du musst kurz das Ziel eingeben und schon wird Dir die exakte Route angezeigt. Zudem weißt Du immer, wo Du Dich befindest. Das ist ein klarer Pluspunkt für die Technik, denn Verirren ist praktisch ausgeschlossen - bis der Akku seinen Geist aufgibt. Der GPS-Nutzer ist eine Person, die es sich eher bequem machen möchte. Eventuell kommt er mit Wanderkarten kaum zurecht und ihm erscheint solch ein Gerät als beste Alternative. Es ist ihm wichtig, sicher und pünktlich am Ziel anzukommen. Und das bitte ohne Umwege! Was auch zu beachten ist: Als Outdoor-Fan oder Sportler ist man häufig mit dem Fahrrad unterwegs und da ist eine Wanderkarte äußerst unpraktisch.
GPS-Gerät vs. Wanderkarte: Vorteile und Nachteile
Ob Wanderkarte oder GPS, eins davon solltest du auf jeden Fall beim nächsten Wandertripp dabei haben.Eine Wanderkarte braucht keinen Akku und ist ständig verfügbar. Sie kann nicht einfach ausgehen, da sie bekanntlich keinen Strom benötigt. Ob das Handy in einer tiefen Schlucht überhaupt Empfang hat, spielt keine Rolle. Zudem liegt eine Karte bequem in der Hand und alle Zeichnungen sind klar erkennbar. Besitzt das Smartphone nur ein kleines Display, kann der Überblick schnell verloren gehen. Nicht jeder kann eine Wanderkarte lesen, was die Wanderung zum Orientierungslauf macht. Die moderne Technik ist einfach zu bedienen und lässt Dich jeden Weg auf 10 bis 20 Meter genau ausfindig machen. Um GPS zu nutzen, musst Du entweder ein spezielles Gerät kaufen oder eine App auf dem Handy installieren. Es können hohe Kosten entstehen, die bei der Wanderkarte deutlich günstiger ausfallen. Fällt das Smartphone zu Boden, was bei anspruchsvollen Ausflügen nicht ausgeschlossen ist, bleibst Du auf einem teuren Schaden sitzen. Besser ist ein robustes und wasserabweisendes GPS-Gerät. Ein Smartphone hat den Vorteil, dass es schöne Fotos schießen kann. So erhältst Du herrliche Erinnerungsfotos und findest immer die richtige Abzweigung. In der Regel hat das GPS-Gerät eine Lebensdauer von mehreren Jahren, während eine Karte bereits nach einigen Wanderungen unleserlich zerknittert sein kann.
Tipps und Tricks
Navi-Apps sind sehr praktisch, aber netzabhängig und haben nur eine begrenzte Akku-Laufzeit.In den letzten Jahren hat sich ein großer Hyphe um das Thema Geocaching entwickelt. Hierbei handelt es sich um einen Sport, bei dem Du Dich auf digitale Schatzsuche begibst. Mit einer Wanderkarte ist das leider unmöglich. Darüber hinaus erhält eine GPS-App regelmäßige Updates und wird auf den aktuellsten Stand gebracht. Stell Dir vor, Du befindest Dich auf einer Wanderung - und eine Straße ist verschwunden. Die meisten Wanderer denken, sie hätten sich verlaufen, obwohl die Karte schuld ist.
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