Amphibien-Ratgeber
Feuersalamander – Anschaffung, Haltung und Zucht
Feuersalamander sind faszinierende Tiere mit interessanten Eigenschaften.Sind Feuersalamander giftig?
Der Feuersalamander ist ein faszinierendes Tier, das ganz Europa in seinen Bann gezogen hat. Dies spiegelt sich nicht zuletzt in der Namensvielfalt des Tieres wider. Je nach Region wird es Feuermolch, Erdmolch, Erdsalamander, Regenmolch, Regenmännchen, Gelber Schneider, Bergnarr oder Wegnarr genannt. Ob als Schuhmarke oder Haustier, Feuersalamander sind die beliebtesten und bekanntesten Schwanzlurche Europas. Damit der Feuersalamander als Haustier gehalten werden kann, gilt es jedoch einiges zu beachten. In diesem Ratgeber erhalten Sie daher alle Informationen über die in Deutschland besonders geschützte Tierart.
Inhaltsverzeichnis
- Steckbrief
- Anschaffung
- Haltung
- Gestaltung des Terrariums
- Ernährung
- Überwinterung
- Salamandergift
- Zucht
Feuersalamander Steckbrief
Aussehen | Schwarz glänzende Färbung, mit einem auffällig gelborangem Flecken-/Streifenmuster auf der Oberseite |
---|---|
Verbreitung | Süd-, West- und Mitteleuropa |
Lebensraum | Laub- und Mischwälder der Mittelgebirge; Feuchte Gebiete (Quellbäche, Quelltümpel, quellwassergespeiste Kleingewässer) |
Körperlänge | 14 bis 20 cm |
Alter | Ca. 20 Jahre (in der freien Natur), bis zu 50 Jahre (im Terrarium, bei guter Pflege) |
Lebensweise | Dämmerungsaktiv / nachtaktiv |
Schutzstatus | Gilt laut Bundesnaturschutzgesetz und Bundesartenschutzverordnung als „besonders geschützt |
Anschaffung – Wo kann man Feuersalamander kaufen?
Auf Grund ihres Schutzstatus ist es strengstens verboten einen Feuersalamander zu fangen. Wer dies missachtet macht sich strafbar. Für den legalen Erwerb sollten Sie sich daher an erfahrene Züchter wenden. In einigen Zoohandlungen werden Feuersalamander ebenfalls angeboten. Wichtig ist, dass sie sich vom Verkäufer die Herkunftsbescheinigung ausstellen lassen. Diese benötigen Sie, um das Tier bei den zuständigen Behörden anzumelden.
Haltung – Wie hält man Feuersalamander?
Feuersalamander leben in kühlen und feuchten Wäldern. Die Temperatur im Terrarium sollte daher nicht höher als 20 ° C sein. Ein Platz neben einer Heizung oder einem stark beheiztem Zimmer ist somit ungeeignet. Eine deutlich bessere Wahl ist ein schattiges Plätzchen am Fenster oder in einem Keller. Achten Sie neben der Temperatur auch auf die Luftfeuchtigkeit. Eine Luftfeuchte von 50 bis 60 % sind für Feuersalamander lebensnotwendig. Diese Feuchtigkeit erzeugen Sie bereits durch das tägliche Aussprühen des Terrariums (morgens & abends). Obwohl es Feuersalamander feucht mögen, sollten ihnen trockene Areale zur Verfügung stehen.
Das Terrarium für Feuersalamander einrichten
Feuersalamander brauchen nicht viel Platz und können bis zu 50 Jahre alt werden.Ein Terrarium für Feuersalamander sollte ausreichend lang und tief sein. Ein Feuersalamander-Paar findet bereits in einem 80 x 50 cm großen Terrarium Platz. Möchten Sie größere Salamander-Gruppen halten empfiehlt sich eine Terrariumgröße von 100 x 60 cm. Als Bodengrund eignet sich Seramis oder Kies. Da Feuersalamander gern graben, werden einige Terrarien auch mit Lauberde befüllt. Versteckmöglichkeiten sind das A und O der Terrarium-Einrichtung: Baumrinde, Schieferplatten, gestapelte Äste und Moos dürfen deshalb nicht fehlen. Circa ein Drittel der Grundfläche sollte als Wasseroase gestaltet werden. Es empfiehlt sich jedoch die Wasserhöhe gering zu halten, sodass die Salamander diesen Teil problemlos erreichen und auch wieder verlassen können.
Unser Terraristik-Tipp: Bauen Sie das Terrarium nicht mit zu vielen Gegenständen zu. Die Tiere sollten noch Pfade zum Laufen haben. Je mehr Versteckmöglichkeiten und Gegenstände im Terrarium sind, desto höher ist der Kontroll- und Pflegeaufwand.
Ernährung – Was fressen Feuersalamander?
Feuersalamander fressen Lebendfutter. Auf der Speisekarte der adulten Tiere stehen u. a. Käfer, Spinnen, Asseln, Regenwürmer und Nacktschnecken. Eine abwechslungsreiche Ernährung wird empfohlen, da es sonst schnell zu Mangelerscheinungen kommt. Jungtiere erhalten dasselbe Futter, dies wird jedoch an ihre Größe angepasst. Selbst die Larven werden bereits mit Lebendfutter versorgt. Sie fressen Cyclops, Daphnien, Mückenlarven und Bachflohkrebse. Eine tägliche Fütterung der Larven wird empfohlen.
Wie überwintern Feuersalamander?
Ende Oktober suchen Feuersalamander ein geeignetes Quartier zur Überwinterung. In der freien Natur gehören Bodenspalten, Baumstümpfe, Brunnenstuben und Höhlen zu den bevorzugten Ruheorten.
Halter von Feuersalamander sollten nun damit beginnen, das Futtervolumen langsam herunterschrauben. Das Terrarium sollte spätestens jetzt in den Keller gebracht werden. Die ideale Temperatur für die Winterruhe liegt zwischen 8 und 2 ° C. Ein minimales Futterangebot wird empfohlen, frisches Wasser darf jedoch nicht fehlen. Züchter sollten eine ca. fünfwöchige Futterpause einhalten. Ende Februar endet die Winterruhe und die normale Haltung und Fütterung kann fortgesetzt werden.
Das Gift der Feuersalamander
Das Gift ist ein Verteidigungsmechanismus des Feuersalamanders.Bei Feuersalamandern handelt es sich um ziemlich giftige Lurche. Das Gift der Tiere wird bezeichnender Weise „Salamandrin“ genannt. Fühlt sich ein Salamander bedroht, verwendet er seine giftigen Hautsekrete zur Verteidigung. Der Giftstoff gelangt durch die Drüsen am Kopf und Rücken an die Hautoberfläche und bedeckt den Feuersalamander mit einem milchig weißen Schleim. Vorsicht: Die Tiere können ihre Gift sogar verspritzen.
Bei der Haltung von Feuersalamandern sollten daher folgende Richtlinien beachtet werden:
- Der Kontakt des Giftstoffes mit offenen Wunden und Schleimhäuten ist zu vermeiden, da ansonsten schwere Vergiftungserscheinungen auftreten.
- Waschen Sie sich nach der Arbeit mit den Tieren gründlich die Hände.
- Kleinkinder und empfindliche Personen sollten die Tiere nicht berühren. Bei ihnen führt der Kontakt oftmals zu Übelkeit, Atemnot oder Erbrechen.
- Andere Haustiere wie Hunde und Katzen am besten von den Tieren fernhalten.
Die Feuersalamander Zucht
Aufzucht von Feuersalamandern
Die Aufzucht sollte in kleinen Gruppen von etwa 15 Larven erfolgen. Kleine Aquarien (ca. 30 x 20 cm groß) mit einem Wasserstand von 15 cm eignen sich dafür am besten. Platzmangel und Futterneid gilt es auf jeden Fall zu vermeiden, da die Tiere kannibalisch veranlagt sind. Das Wasser sollte wöchentlich gewechselt werden. Etwa zwei bis drei Monate dauert die Wandlung von der Larve zum jungen Salamander. Von nun an sind sie an Land zu pflegen.
Paarung der Feuersalamander
Die Geschlechtsreife erreichen Feuersalamander meist im Alter von drei bis vier Jahren. Geschlechtsreife Männchen erkennt man an ihren geschwollenen Kloake. Im Herbst beginnen die Tiere mit der Paarung. Erst im Frühjahr suchen die hochschwangeren Weibchen nach einer geeigneten Stelle für die Ablage der Larven. Bevorzugt werden Bäche, Teiche und Tümpel (bei Gefangenschaft wählen sie den Wasserteil des Terrariums zur Ablage). Dieser Prozess wird von den Tieren zwischendurch tagelang unterbrochen, weshalb die Larven-Ablage oftmals mehrere Wochen dauert. Bis zu 70 Junge können Feuersalamander bekommen. Eine Zucht, sollte daher wohlüberlegt sein. Nach der Ablage der Larven liegt deren weitere Aufzucht in der Hand des Halters.
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