Die Abgottschlange - Haltung, Ernährung und Zucht
Steckbrief
Lateinischer Name | Boa constrictor |
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Ursprungsland | Mittel- und Südamerika, Antillen |
Lebenserwartung | 20 bis 30 Jahre |
Länge | 1,8 bis zu maximal 3,5 Meter |
Gewicht | 3,5 kg |
Aktivität | Dämmerungs- und nachtaktiv |
Schutzstatus | Keiner - Nicht meldepflichtig |
Besonderheiten | Nicht giftig |
Merkmale
Die Abgottschlange, weithin unter ihrem wissenschaftlichen Namen Boa constrictor bekannt, ist die wahrscheinlich bekannteste Schlange der Welt. Weitere verbreitete Namen der Abgottschlange sind Königsboa, Königsschlange und Abgottboa.
Sie stammt aus Gebieten Mittel- und Südamerikas, die sich durch Wassernähe und eine hohe Luftfeuchtigkeit auszeichnen. Abgottschlangen bewegen sich allgemein wenig und sind überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Die Tage verbringen sie meist in Unterschlüpfen, wie zum Beispiel in holen Bäumen, und verlassen diese nur für kurze Sonnenbäder. Während Jungtiere häufig auf Bäumen zu finden sind, bleiben ausgewachsene Tiere fast ausschließlich am Boden.
Da es sich bei der Abgottschlange um eine Würgeschlange handelt, ist sie nicht giftig. Jedoch beißt sie recht schnell und schmerzhaft zu.
Ihre Optik variiert von Unterart zu Unterart stark. So schwankt die durchschnittliche Größe zwischen 1 und 3 Metern. Die größte jemals gemessene Abgotschlange hatte eine Länge von 3,6 Metern. Die Farben sind ebenfalls vielfältig und reichen von weiß über rot und braun zu schwarz. Allen Abgottschlangen gleich sind die dunklen Zeichnungen des Rückens, die in ihrer Form allerdings auch variabel sind. Sie werden in der Regel zwischen 20 und 30 Jahren alt.
Systematik und Unterarten
Boas gehören zu den Riesenschlangen (Boidae). Der Boa constrictor gehören 10 verschiedene Unterarten an. Die wohl bekannteste Unterart ist die Kaiserboa (Boa c. Imperator). Sie zeichnet sich durch vielfältigste Variationen in Farbe, Größe und Körperbau aus. Typisch und namensgebend für die Kaiserboa ist ein Imperatorkreuz auf ihrer Stirn.
Die weiteren Unterarten der Boa constrictor sind:
- Königsboa (B. c. Constrictor)
- St.-Lucia-Boa (B. c. Orophias)
- Dominicaboa (B. c. Nebulosa)
- Sabogaboa (B. c. Sabogae)
- Langschwanzboa (B. c. Longicauda)
- Ortons Boa (B. c. Ortonii)
- Schwarzbauchboa (B. c. Melanogaster)
- Südboa (B. c. Occidentalis)
- Kurzschwanzboa (B. c. Amarali)
Es sollten nur Exemplare gleicher Art zusammen gehalten werden.
Haltung
Der Abgottschlange sollte ein ausladendes Wasserbecken zur Verfügung stehen.Abgottschlangen sind die am häufigsten in Terrarien gehaltenen Riesenschlangen. Das Angebot ist entsprechend hoch. Zwei ausgewachsene Tiere benötigen ein Terrarium mit den Maßen 225 × 150 × 200 cm (Länge x Breite x Höhe). Jedoch gilt natürlich: Je größer, desto besser. Das Terrarium sollte entsprechend ihrer Bedürfnisse gestaltet sein und den Baumbewohnern ausreichend Möglichkeiten zum Klettern und Verstecken bieten. Damit die Kletteräste stabil genug sind, muss ihr Durchmesser größer als der des Tieres sein. Auf den Ästen sollte es Liegebretter in verschiedenen Höhen geben. Der Boden muss saugfähig sein, wofür sich beispielsweise Rindenmulch oder Kleintierstreu eignet. Zudem benötigen Abgottschlangen ein ausladendes Wasserbecken.
Die Temperatur sollte an eingerichteten Sonnenplätzen 28 – 30 °C und im restlichen Terrarium 22 – 25 °C betragen. Nachts ist eine Temperatur von 20 °C optimal. Um eine entsprechende Luftfeuchtigkeit zu wahren, sollte das Terrarium abends besprüht werden.
In ihrem Verhalten ist die Abgottschlange eher ruhig und entsprechend gut in der Handhabung. Die Dämmerungs- und Nachtaktivität muss jedoch respektiert werden.
Ernährung der Abgottschlange
In freier Wildbahn frisst die Abgottschlange alles, was sie überwältigen kann. Ausgenommen Insekten und Spinnen. Um ihre Beute zu fangen, legt sie entweder auf die Lauer oder folgt aktiv ihrer Spur. Das Beutetier wird dann umschlungen und von der Abgottschlange zusammen gedrückt. Obwohl man lange Zeit annahm, dass die Beute somit erstickt wird, stirbt sie schlussendlich durch das Kollabieren ihres Kreislaufes.
Im Terrarium werden Abgottschlangen meist mit Kleinsäugern wie Ratten, Mäusen und jungen Kaninchen sowie mit Vögeln und Hühnern gefüttert. Damit sich die Tiere beim Fressen nicht gegenseitig verletzen, sollten sie getrennt voneinander gefüttert werden. Es empfiehlt sich eine Extra-Box für die Fütterung zu verwenden. Dies hat zusätzlich den Vorteil, dass die Schlangen das Öffnen des Terrariums nicht direkt mit der Fütterung verbinden.
Fortpflanzung und Zucht
Abgottschlangen sind in der Regel ab ihrem 4. Lebensjahr geschlechtsreif.Die Paarung findet nur in wenigen Monaten im Jahr statt. In dieser Zeit werden die Weibchen nach Absonderung eines Sexuallockstoffes von den Männchen umworben, was sich über mehrere Wochen hinziehen kann. Darauf folgen etliche Paarungen, die ihrerseits mehrere Stunden dauern können. Nach ca. 120-150 Tagen bringt die Abgottschlange lebende, vollständig entwickelte Junge zur Welt, die sofort selbstständig sind. Nach 7 bis 10 Tagen erfolgt dann die erste Häutung. Darauf hin können sie mit Mäusen gefüttert werden. Jedoch ist auch hierbei wichtig die Jungtiere bei der Fütterung voneinander zu trennen.
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