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Amurnatter - Haltung, Ernährung und Zucht

Steckbrief

Lateinischer Name Elaphe schrenckii
Ursprungsland Amurgebiet (Sibirien, China, Korea)
Lebenserwartung 12 - 15 Jahre
Länge 120 - 180 cm
Gewicht 300 - 500 Gramm
Aktivität Tagaktiv, anpassungsfähig
Winterruhe Ja, 2 - 3 Monate
Schutzstatus Keiner - Nicht meldepflichtig
Besonderheiten Nicht giftig
Amurnatter im Terrarium Die gelben Querstreifen sind typisch für die Amurnatter.

Herkunft

Die Amurnatter stammt, wie der Name bereits verrät, aus den Gebieten des Flusses Amur (bzw. Heilong Jiang), das sich über Sibirien, die Mongolei und Südchina bis nach Korea erstreckt. Dort ist sie überwiegend an Flussufern und Sumpfgebieten anzutreffen, ihr Habitat kann sich allerdings im Hügelland auf bis zu 3.000 Meter Höhe erstrecken.

Aussehen und Unterarten

Bei dieser Gattung handelt es sich um stark gebaute, große Kletterschlangen, die in allen Farbvariationen auftauchen können. Die üblichen Farben sind Schwarz, Grau-, Grün- und Dunkelbraun sowie Olivgrün. Gelbe oder weiße Querbinden sind eine häufige Musterung der Schuppen. Diese Streifen werden mit zunehmenden Alter allerdings immer schmaler. Der Bauch bleibt, unabhängig von der restlichen Färbung, schmutzig-weiß. Auch Albinos oder ungewöhnliche Farbmischungen können vorkommen, diese sind allerdings sehr selten.

Wissenschaftlich wird die Amurnatter als „Elaphe schrenckii“ bezeichnet. Elaphe sind eine Gattung der Kletternattern aus der Familie der Nattern (Colubridae). Der Amurnatter gehören außerdem zwei Unterarten an, die „Elaphe schrenckii anomala“ und die „Elaphe schrenckii schrenckii“.

Haltung

Die Amurnatter gilt als äußerst robust und anpassungsfähig und ist somit gut geeignet für Anfänger auf dem Gebiet der Terraristik. Eine Haltung von mehreren Exemplaren im selben Terrarium ist nicht bedenklich. Für die Zucht sollte, wenn möglich, allerdings nach Geschlechtern separiert werden. Das natürliche Umfeld der Amurnatter ist geprägt von lichten Busch- und Waldlandschaften, gepaart mit vielen Feuchtgebieten. Deshalb bietet sich die Haltung in einem Waldterrarium an. Dieses ist selbstverständlich an die Bedürfnisse und Gewohnheiten der Schlange individuell anzupassen.

Ausstattung

Rindenmulch Rindenmulch eignet sich perfekt als Bodenbelag im Terrarium.

Auch wenn sie theoretisch ein ausgezeichneter Kletterer ist, verbringt die Amurnatter die meiste Zeit am Boden. Das Terrarium sollte daher sowohl mit Ästen und Zweigen, als auch mit Blattpflanzen und mindestens einem Versteck ausgestattet sein. Korkröhren oder Blumentöpfe mit Löchern bieten der Schlange einen geeigneten Rückzugsort. Unabdingbar sind außerdem ein großes Wasserbecken und ein leicht erhöhter Sonnenplatz, der Temperaturen zwischen 28 - 35 °C aufweisen sollte. Als Bodenbelag empfehlen sich saugfähige Materialien wie Rindenmulch oder Hanfschäben. Dieser ist 10 - 15 cm hoch aufzuschütten, damit sich die Natter problemlos darin eingraben kann.

Für ein Paar ausgewachsener Nattern sollten die Maße des Terrariums mindestens 180 cm x 90 cm x 180 cm betragen. An dieser Stelle gilt wie immer: je größer, desto besser. Männliche Exemplare und Schlangen aus südlicheren Regionen können auch einmal etwas länger und schwerer als der Durchschnitt werden, was bei der Größe der Unterbringung zu berücksichtigen ist.

Klima

Für den Sonnenliebhaber sind tagsüber Temperaturen von 22 - 28 °C ideal, die nachts auf 18 - 20 °C abfallen können. Diese werden vorzugsweise mit Bodenheizung und Sonnenstrahler erreicht. Falls der Strahler nicht außerhalb, sondern im Terrarium angebracht wird, muss um diesen herum unbedingt ein Draht gewickelt werden, der die Schlange vor schweren Verbrennungen schützt. Die ideale Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 60 - 70 % und kann durch tägliches besprühen mit einer Wasserflasche erreicht werden.

In der zwei- bis dreimonatigen Winterruhe lebt die Natter abgedunkelt bei 6 - 8 °C. Diese Winterpause ist außerdem zwingend erforderlich für die Zucht, denn warm gehaltene Amurnattern vermehren sich nicht und haben eine deutlich geringere Lebenserwartung.

Ernährung

In der freien Wildbahn kann man Amurnattern als solide Allesfresser bezeichnen. Ob Kleinsäuger, Vögel, Eier oder sogar andere Schlangen - was überwältigt werden kann, wird gefressen. Da sich die Tiere allerdings bei der Tötung ihrer Beute häufig eher ungeschickt anstellen, ist bei der Fütterung im Terrarium Frostfutter in Form von Mäusen, Ratten oder Gerbilen zu empfehlen. Ausgewachsene Schlangen können drei- bis viermal im Monat gefüttert werden, trächtige Weibchen bekommen so viel Nahrung wie sie möchten.

Falls mehrere Exemplare zusammen gehalten werden, sollten diese zumindest zur Nahrungsaufnahme separiert werden.

Fortpflanzung und Zucht

Amurnatter in freier Wildbahn Die Amurnatter ist ein absoluter Sonnenanbeter, kann sich allerdings auch an kühlere Temperaturen anpassen, wenn nötig.

Da sich männliche und weibliche Amurnattern in der Größe nur marginal unterscheiden und eine identische Färbung besitzen, ist die Bestimmung des Geschlechts nach äußeren Merkmalen schwierig. Liegt ein außergewöhnlich großes, schweres Exemplar vor, handelt es sich aber sehr wahrscheinlich um ein Männchen.

Amurnattern werden nach zwei bis drei Jahren geschlechtsreif. Die Paarungszeit beginnt nach der Winterruhe und wird nicht selten von Revierkämpfen der Männchen begleitet, die allerdings nur selten Verletzungen zur Folge haben. Nach einer Tragzeit von ungefähr 30 Tagen, legt das Weibchen ca. 10 Eier. Diese werden bevorzugt separat an einem extrem feuchten Platz gelegt. Die Jungtiere schlüpfen nach weiteren 90 Tagen. Sie sind etwa 30 - 35 cm lang und häuten sich nach 14 Tagen zum ersten Mal.

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Bildquellen:
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