Königspython - Merkmale, Haltung, Pflege und Zucht
Steckbrief
Lateinischer Name | Python regius |
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Ursprungsland | West- und Zentralafrika |
Lebenserwartung | Im Terrarium bis zu 30 Jahre |
Länge | 120 bis 180 cm |
Gewicht | 2 - 3 kg |
Aktivität | Dämmerungs- und nachtaktiv |
Winterruhe | 2 Monate (tagsüber 30°C, nachts 20°C) |
Schutzstatus | Keiner - Nicht meldepflichtig |
Besonderheiten | Nicht giftig |
Der Königspython stammt aus Gebieten West- und Zentralafrikas. Das Dämmerungs- und nachtaktive Tier gilt in einigen Regionen Afrikas als heilig und darf deshalb dort nicht getötet werden.
Aussehen & Charakter
Ein Königspython kann bis zu 30 Jahre alt werden.Der Python regius besitzt einen breiten Kopf, der sich deutlich vom Hals abhebt. Sein kräftiger Körper wird zwischen 120 - 180 cm lang und 2 - 3 kg schwer. Die Weibchen sind dabei in der Regel etwas länger und schwerer als die Männchen. Die Grundfarbe des Körpers ist hell- bis dunkelbraun. An Seiten und Rücken sind allerdings längliche, dunklere Flecken zu erkennen. Der Bauch ist weiß bis elfenbeinfarben. Unnatürliche Farbzüchtungen wie Highgold & -yellow, Jungle oder Redball, die auf eine verstärkte oder verminderte Pigmentierung zurückgeführt werden können, sind mittlerweile keine Seltenheit mehr und werden auf dem Markt sehr kostspielig angeboten.
Aufgrund seines grundsätzlich friedfertigen Wesens ist der Königspython eine beliebte Schlange für Anfänger im Terraristikbereich. Fühlt er sich bedroht rollt er sich rund zusammen, woher auch die Bezeichnung Ballpython rührt. Da es allerdings in seltenen Fällen auch zu einem empfindlichen, aggressiven Verhalten kommen kann, ist eine Behandlung mit Handschuhen oder einer Schlangenzange zu empfehlen.
Systematik und Unterarten der Königspython
Der wissenschaftliche Name der Königspython lautet Python regius. Er gehört zu der Gattung der Eigentlichen Pythons aus der Unterfamilie der Pythons (Pythoninae). Obwohl er zur Familie der Riesenschlangen (Boidae) gehört, ist der Königspython im Vergleich zu anderen Arten mit maximal 180 cm Körperlänge verhältnismäßig klein. Python regius gehören zu den Reptilien. Darunter zählt man ihn zu der Ordnung Schuppenkriechtiere und zu der Unterordnung Schlangen. Weitere Unterarten dieser Art sind nicht bekannt.
Haltung
Grundsätzlich ist zu beachten, dass es sich bei Königspythons um Einzelgänger handelt. Ein Zusammenführen von zwei ungefähr gleich großen Exemplaren ist aber im Normalfall nicht problematisch. In seinem natürlichen Umfeld ist der Königspython vom Senegal bis nach Uganda verbreitet, wo die Landschaft von Grasflächen, Savannen und trockenen Wäldern geprägt ist. Aus diesem Grund bietet sich die Haltung in einem Wüstenterrarium an. Bei dessen Gestaltung gilt es besonders aufmerksam zu sein, da eine suboptimale Haltung nicht selten zu Krankheiten wie Häutungsproblemen, Atemwegserkrankungen oder Hautparasiten führt.
Klima
Wichtig bei der Haltung von Königspythons sind vor allem das richtige Klima und ausreichend Rückzugsorte.Die Luftfeuchtigkeit liegt im Optimalfall am Tag bei ca. 65 % und kann in der Nacht auf bis zu 90 % ansteigen. Diese kann entweder durch stetiges besprühen erreicht werden oder indem die Wasserschale des Terrariums auf eine Bodenheizung gestellt wird. Mithilfe dieser Heizungsart oder separaten Wärmestrahlen sollten Temperaturen von tagsüber 30 - 35 °C und nachts 25 - 28 °C herrschen. Während der 2-monatigen Winterruhe kann die Temperatur am Tag auf 30 °C und in der Nacht auf 20 °C gesenkt werden. Für die 10 - 12 Stunden dauernde Beleuchtung sind Leuchtstoffröhren gut geeignet. Diese sind allerdings so anzubringen, dass sie für die Schlange unerreichbar sind, da sonst eine akute Verbrennungsgefahr besteht.
Terrariumsgröße & -ausstattung
Die Größe des Terrariums richtet sich hierbei nach der Länge des Tieres:
Generell gilt:
- (Länge Tier) x 1 = Länge des Terrariums
- (Länge Tier) x 0,5 = Breite des Terrariums
- (Länge Tier) x 0,75 = Höhe des Terrariums.
So ergibt sich zum Beispiel bei einem 1,6 m langen Python ein 1,6 m langes, 0,8 m breites und 1,2 m hohes Terrarium. Es ist allerdings zu beachten, dass es sich bei den Angaben um die absolute Mindestgröße handelt. Auch hier gilt: je größer desto besser.
Da sich der Königspython tagsüber gerne zurückzieht sind Verstecke wie Rindenstücke, Korkröhren oder Blumentöpfe (im Idealfall auf unterschiedlichen Etagen) unabdingbar. Eine sogenannte Wetbox bietet den Tieren unter anderem ihren benötigten Rückzugsort und hilft ihnen durch die dort herrschende hohe Luftfeuchtigkeit außerdem beim Häutungsvorgang. Ausreichend Äste und Zweige in einem angemessenen Durchmesser sollten vorhanden sein, da der Königspython sehr gerne klettert. Auch wenn es sich hierbei um eine Gattung handelt die eher selten badet, gehört eine Wasserschale dennoch in jedem Fall zum Inventar in jedem Terrarium. Als Boden ist fester Lehm oder Rindenmulch die beste Wahl.
Ernährung
Der Königspython frisst am liebsten kleine Nagetiere.Bei der Python regius handelt es sich um einen Fleischfresser. In freier Wildbahn bevorzugt er kleine Nagetiere, Vögel und Fledermäuse. Für die Fütterung im Terrarium empfehlen sich Gerbils (kleine Wüstenrennmäuse), Vielzitzenmäuse oder kleine Ratten. Auch Frostfutter wie Frostmäuse oder -ratten eignen sich gut. Hier müssen lediglich die Nager erst aufgetaut und anschließend auf ungefähre Körpertemperatur (35 - 40 °C) gebracht werden, ehe sie verfüttert werden können.
Für die Fütterung ist eine separate, dunkle Futterbox anzuschaffen. Im Idealfall ist der gesamte Fressvorgang zu beaufsichtigen, um zu gewährleisten, dass die Schlange keine Bodenpartikel oder Ähnliches mit verspeist.
Der Fütterungszyklus beläuft sich bei Jungtieren auf alle 1 - 2 Wochen, bei ausgewachsenen Schlangen kann die Zeit auf 3 - 4 Wochen verlängert werden. Nach der Fütterung benötigen die Tiere einige Tage Ruhe und sollten in diesem Zeitraum keinesfalls gestört werden. Zu beachten ist an dieser Stelle noch, dass viele ältere Königspythons eine Fastenzeit während des Winters einlegen, in der sie kein Futter annehmen.
Fortpflanzung und Zucht
Eine Bestimmung des Geschlechts bei Königspythons nach äußeren Merkmalen ist schwierig. Männliche Exemplare können etwa an längeren Afterspornen erkannt werden, die Weibchen sind meist größer und schwerer.
In der Regel sind Königspythons nach 18 - 24 Monaten geschlechtsreif. Ist die Befruchtung erfolgt, stellt das Weibchen die Nahrungsaufnahme ein und legt nach einer Tragzeit von zwei bis drei Monaten, 3 bis 14 Eier an einem sicheren Ort. Die bis zu 40 cm langen und 50 g schweren Jungtiere schlüpfen circa 60 Tage später.
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