Terraristikratgeber
Tipps zum Umzug mit Terrarium: Der besondere Umgang mit exotischen Tieren
Die Sicherheit für Mensch, Tier und Terrarium ist beim Umzug besonders wichtig. (Einfach klicken zum Vergrößern)Sie wechseln Ihr Heim und auch Ihre Mitbewohner im Terrarium sollen mit Ihnen kommen? Exotische Tiere wie Reptilien, Insekten oder Amphibien haben besondere Ansprüche. Der Umzug mit exotischen Mitbewohnern bedarf deshalb besonderer Vorkehrungen. Dies fängt bei der Meldepflicht an und reicht bis zu speziellen Transportboxen für den Umzugstag. Bei markt.de erhalten Sie hilfreich Tipps, wie der Umzug mit Ihrem Terrarium sicher und reibungslos gelingt.
Meldepflicht
Für exotische Haustiere gibt es je nach Bundesland bestimmte gesetzliche Bestimmungen. Erkundigen Sie sich vor dem Umzug, ob Ihr Tier der Meldepflicht unterliegt. Die entsprechenden Informationen erhalten Sie im Internet oder aber in einer Zoohandlung oder dem Züchter Ihres Vertrauens. Selbstredend kann Ihnen die zuständige Gemeinde auch Fragen dieser Art beantworten. Am besten fragen Sie noch vor dem Umzug nach. Übergehen Sie diese Thematik auf keinen Fall – wer der Meldepflicht nicht nachkommt, handelt ordnungswidrig, was ein beträchtliches Bußgeld zur Folge haben kann. Beim Umzug in einen neuen Wohnort sind Sie also verpflichtet, die Tiere bei der neuen Gemeinde anzumelden.
Gegebenenfalls Haltungserlaubnis einholen
Das Umsetzen giftiger Tiere, sollten Sie einem Fachmann überlassen, sofern Sie selbt keine Erfahrung haben.Wenn Sie sich entsprechende Informationen hinsichtlich der Meldepflicht einholen, sollten Sie zusätzlich erfragen, ob es etwaige Bestimmungen hinsichtlich einer Haltungserlaubnis gibt. Konkret bedeutet dies, dass es bei speziellen Tierarten wie z. B. Giftschlangen vonnöten ist, im Besitz eines Nachweises vom Veterinäramt zu sein. Allgemein gilt, dass Tiere, die unter Artenschutz stehen, nicht privat gehalten werden dürfen. Zudem erlaubt nicht jeder Vermieter die Haltung von Reptilien und Co. Klären Sie dies unbedingt schon vor dem Umzug ab. Ist Ihr Vermieter skeptisch kann es helfen, ihm die Tiere vor dem Einzug schon einmal zu zeigen. Auf Nummer sicher gehen Sie zudem, wenn Sie sich vom Vermieter eine Erlaubnis einholen (schriftliches Einverständnis zur Haltung).
Der Umzug
Der Umzug mit Exoten gestaltet sich bei Weitem nicht so unkompliziert wie beispielsweise mit einem Hund oder einer Katze. Sicherheit ist hier besonders wichtig. Einerseits Ihre eigene Sicherheit und der Ihrer Mitmenschen. Es ist sehr wichtig, dass keines Ihrer Tiere beim Transport ausbüchst, da sie eine Gefahr für Mensch und Natur darstellen können. Andererseits geht es um die Sicherheit Ihrer Tiere, die ohne Schäden im neuen Heim ankommen wollen.
Beginnen Sie mit dem Umzug der Tiere am besten erst, wenn Sie schon alles andere erledigt haben. So bleiben Stress und Aufregung für Ihre Haustiere am geringsten. Natürlich finden Sie hinsichtlich der Transportmöglichkeiten ausführliche als auch zahlreiche Informationen im Internet – am verlässlichsten sind und bleiben aber die Auskünfte vom Fachmann. So transportiert man Schlangen zum Beispiel in speziell verschließbaren Styropor-Transportboxen. Für Vogelspinnen, Reptilien und Amphibien werden dagegen bevorzugt Heimchendosen verwendet, die wiederum in einer Kiste aus Styropor aufbewahrt werden. Die Styroporboxen, oder alternativ auch eine handelsübliche Kühlbox, haben den Vorteil, dass sie die Wärme gut speichern. Übernehmen Sie das Umsetzen Ihrer Tiere in die Behältnisse am besten selbst, oder fragen Sie einen geübten Fachmann. Dies betrifft vor allem griftige Tiere.
Die Haltung exotischer Tiere wie von Bartagamen ist ein beliebtes Hobby - allerdings muss ihre Haltung bei der Gemeinde gemeldet werden.
Es kann von Vorteil sein, das Terrarium teilweise schon auszuräumen um besser an die Tiere zu kommen. Dabei kommt es aber darauf an, wie groß und wie giftig die Bewohner sind. Ein Futtertier in der Transportdose kann es zusätzlich erleichtern, scheue Tiere einzufangen. Wenn möglich können Sie die Tiere schon Wochen zuvor an die Transportbox gewöhnen, indem Sie ddas Futter darin servieren. Die Dosen oder kleinen Transportterrarien sollten mit Zellstoff, wie z. B. Küchenrollenpapier ausgelegt sein. Überprüfen Sie vor dem Transport dringend, ob die Behälter fest verschlossen sind; Lüftungsschlitze sorgen für ausreichend Sauerstoff. Bartagamen sollten so z. B. einzeln transportiert werden, um zusätzlichen Stress durch Artgenossen zu vermeiden. Wichtig für die exotischen Mitbewohner sind zudem ausreichende Wärmequellen wie Wärmeflasche oder auch Heatpack (achten Sie dabei aber unbedingt auf genügend Abstand zur Heimchendose & Tier, da u. a. Wärmeflaschen sehr heiß werden können – so kühlen beispielsweise Bartagamen sehr schnell aus, bereits ein scharfer Luftzug oder zu geringe Temperaturen können lebensgefährliche Erkrankungen hervorrufen). Besitzen Sie mehrere verschiedene Tiere, sollten Sie sie in unterschiedlichen Boxen lagern. So können Sie jedem Tier seine gewohnte Umgebungstemperatur geben. Ein Umzug an warmen Tagen bietet sich für Reptilien besonders an, da dann die Temperaturunterschiede weniger hoch sind. Bewahren Sie die verpackten Tiere an einem ruhigen Ort auf, um den Stress für sie so gering wie möglich zu halten. Während Sie sich also um die ordnungsgemäße und sorgsame Verwahrung Ihrer Lieblinge kümmern, kann das Umzugsunternehmen bzw. Ihre Freunde & Bekannte das leere Terrarium abtransportieren.
Sicherer Transport des Terrariums
Damit die Tiere auch im neuen Zuhause wohnen können, muss ihr Terrarium sicher von Ort zu Ort kommen. Entfernen Sie dafür alle beweglichen Teile wie Wurzeln oder Pflanzen, da sie das Terrarium beschädigen könnten. Die gilt auch für Schiebetüren oder andere Türen, die beim Transport herausfallen und kaputt gehen können. Polstern Sie Ecken und Kanten ab, damit es auch dort nicht zu Schäden kommen kann. Im Auto sollte das Terrarium auf einer rutschfesten Unterlage stehen und von allen Seiten mit Styropor oder Decken gepolstern sein. Ein Gurt kann es im Auto zusätzlich sichern. Bei Umzügen über eine größere Entfernung kann ein Ersatzterrarium sinnvoll sein. Geht das Zuhause Ihrer Tiere beim Transport zu Bruch, haben Sie noch eine alternative Behausung.
Im neuen Heim
Erst wenn das Terrarium wieder vollständig eingerichtet ist, können die Tiere eingesetzt werden.Wenn Sie vorsichtig und bedacht zu Ihrem neuen Wohnort fahren, sollte Ihr Terrarium mit seinen Bewohnern sicher ankommen. Dieses bestücken Sie in der neuen Wohnung zuerst mit dem gewohnten Equipment. Alle Einrichtungsgegenstände sollten wieder an ihrem Platz sein, bevor Sie Ihre Tiere auspacken. Überprüfen Sie nochmals die richtige Temperatur und Luftfeuchtigkeit und ruck zuck können die Tiere wieder eingesetzt werden. Es ist von Vorteil, wenn das Zimmer mit dem Terrarium bereits vollstädig einerichtet ist. Hektik und viel Bewegung vor dem Terrarium kann die Tiere beunruhigen und ihnen die Eingewöhnung erschweren. Alternativ können Sie die Glasscheiben auch vorübergehend mit einem Tuch abdecken.
Terrarienbewohner sind empfindlich und sollten ordnungsgemäß verpackt und transportiert werden. Dazu gehört, sie ausbruchssicher und und der richtigen Temperatur zu verwahren. Wenn Sie Ihre Haustiere gemeldet und das Terrarium schadenfrei transportiert haben, dann steht dem Leben im neuen Zuhause nichts mehr im Weg. Haben Sie das Terrarium wie gewohnt eingerichtet und sind Temperatur und Feuchtigkeit angepasst, dann werden sich die Terrarienbewohner schnell einleben.
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