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Die Zwergbartagame – Terrariumhaltung, Zucht und Fortpflanzung
Kurzinfo Rasseportrait - Steckbrief
Klasse | Reptilien (Kriechtiere) |
---|---|
Ordnung | Squamata (Schuppenkriechtiere) |
Familie | Agamidae (Agamen) |
Gattung | Pogona (Bartagamen) |
Art | Pogona henrylawsoni (Zwergbartagame) |
Verbreitung | zentrales und nordwestliches Queensland (Australien) |
Körperlänge | bis zu 13 cm |
Lebenserwartung | bis zu 15 Jahre |
Lebensraum | Halbwüste, buschige, baumbestandene Steppen |
Lebensweise | Lauerjäger, wärmeliebend |
Artbestand | nicht gefährdet |
Allgemeines zu den Zwergbartagamen - Aussehen
Zwergbartagamen sehen 1:1 so aus wie die großen Bartagame (P. vitticeps), nur eben im Kleinformat. Aber auch ihre Flanken- und Rückenzeichnung fällt etwas heller aus als bei ihrer größeren Verwandtschaft. Daneben erkennen Experten, dass der Kopf dieser kleinen Bartagamenart eher rundlich ausfällt und nicht dreieckig. Auch weniger Stacheln sind ein Charakteristikum der Zwergbartagamen. Diese Stacheln finden sich eher an den Seiten in mehreren Reihen statt auf dem Kopf. Ein weiterer Unterschied zur großen Bartagame ist, dass die Mundschleimhäute mehr orangefarben sind.
Die Zwergbartagame werden auch als Lawsons Bartagame bezeichnet. Sie erreichen eine Gesamtlänge von ungefähr 30 Zentimeter, davon ungefähr 13 Zentimeter vom Kopf bis zum Rumpf. Damit sind sie eine sehr kleine Bartagamengattung. Auch ihr Bart erreicht nicht die Größe, wie bei vielen anderen Gattungen dieser Familie. Ihre Farbgestaltung erinnert an Sand und sie verfügen über kurze, aber dennoch kräftige Gliedmaßen. Der Schwanz ist, in Relation zur Länge von Kopf bis Rumpf, ebenfalls nicht sehr stark ausgeprägt.
Fortpflanzung und Ernährung
Mit der Vollendung des zweiten Lebensjahres können die Weibchen sich paarenAuch in diesen Bereichen treten Unterschiede zur größeren Verwandtschaft auf. Denn die Paarungsbereitschaft des Männchens ist nicht von langer Dauer. Sie hält nur einige Wochen nach der Winterruhe an. Bei der Aufzucht der Reptilien ist zu beachten, dass die Weibchen schon nach dem vollendeten zweiten Lebensjahr für die Paarung eingesetzt werden sollten. Sollte dies nicht passieren, könnte es schwerwiegende Folgen haben: Das Weibchen könnte Mangelerscheinungen bekommen und das kann früher oder später sogar den Tod der Bartagamendame bedeuten.
Über die Fortpflanzung in der Natur, herrschen immer noch einige Unklarheiten. Es wurden einmal Eier bei zwei Weibchen gefunden, ansonsten ist nichts bekannt.
In Gefangenschaft erfolgen die Paarungen im Anschluss an die zwei Monate andauernde Winterruhe. Nach der erfolgreichen Befruchtung wurden die Gelege vier Wochen später abgelegt. Diese hatten in der Regel einen Umfang von fünf bis achtzehn Eier. Nach der Eiablage folgt die Inkubationszeit für den Nachwuchs. Dabei sollte bis zu 100 Prozenz Luftfeuchtigkeit und 27 bis 33°C vorherrschen. Unter diesen Bedingungen können sich die Babys am besten entwickeln. Wichtig ist auch, dass das Gelege richtig und gut belüftet wird. Nach 50 bis 60 Tagen schlüfen die Kleinen dann endlich. Die Jungtiere, die unter künstlichen Verhältnissen zur Welt kamen, hatten dann eine Schlupflänge von ca. 5,5 bis 8 Zentimeter. Anschließend sollten sie am besten seperat aufgezogen werden. UVB-Strahlung ist dann ein wichtiger Punkt. Davon können die kleinen Racker nicht genug bekommen.
Jungtiere haben eine Schlupflänge von 5,5 bis 8 Zentimeter.Zwergbartagame sind Allesfresser. Sie ernähren sich hauptsächlich von Pflanzen und Insekten . Diese Tierart kann im Zoohandel erstanden werden und so als Haustier oder zur Zucht genutzt werden. Grundsätzlich ist aber zu sagen, dass in das Beuteschema der Zwergbartagame alles passt, was irgendwie überwältigt werden kann. Es gibt jedoch individuelle Vorlieben und auch auch Abneigungen. In dieser Hinsicht sind die Zwergbartagame den Menschen ziemlich ähnlich. Die Babys muss man jedoch regelrecht dazu zwingen auch mal pflanzliche Nahrungsmittel zu sich zu nehmen. Es ist nämlich empfehlenswert, den Kleinen auch mal diese pflanzlichen Stoffe zuzuführen, denn ein alleiniger Konsum von Insekten kann zu Mangelkrankheiten führen. Studien haben bestätigt, dass ein Weibchen, das sich nur von Insekten ernährt, weniger Eier legt als andere. Doch warum wollen die kleinen Zwerge so unbedingt Fleisch? Sie sind eben klein und wendig, weshalb der Fleischanteil größer sein sollte als bei den großen Bartagamen.
Artenschutz und natürliche Feinde
Zwergbartagame haben eine hohe Fluchtdistanz, daher liegen auch nur wenig Freilandbeobachtungen vor. Eine Ausfuhr der Tiere aus Australien ist unter Strafe verboten. Deutsche Züchter bieten diese Gattung jedoch zum Kauf an. Diese Art der Nachzucht ist legal. Diese Tierart ist nicht geschützt, bedroht und auch nicht für den Menschen gefährlich. Aber laut Tierschutzgesetzt muss der Zwergbartagame seiner Art entsprechend gehalten werden. Auch die Ernährung und Pflege sollten seiner Art entsprechen. Daher sollten sich die Halter über die Gewohnheiten und Nahrung der Zwergbartagame informieren und sich entsprechende Kenntnisse aneingnen, bevor sie sich ein solches Haustier zulegen. Natürliche Feinde der Zwergbartagame sind hauptsächlich Greifvögel, vor allem Adler, Falken oder der australische Bussard. Dingos, Katzen und Füchse machen jedoch ebenfalls Jagd auf die Zwergbartagame.
Das Terrarium zur Haltung des Reptils
Beim Thema Haltung steht natürlich an erster Stelle das Terrarium . Als Faustregel für die Größe der Behausung gilt: Es sollte das 5x4x3-fache der Körper-Rumpf-Länge des Tieres entsprechen. Rechnet man mit einer Körper-Rumpf-Länge von 15 cm so sollte die Mindestgröße des Terrariums 75x60x45cm (LxBxH) sein. Achtung: Das ist das absolute Minimum! Am besten wäre ein größeres Terrarium mit einem Umfang von 120x60x60cm. Doch meistens hält man ein Tier nicht alleine. Für jedes weitere Tier, das in das Terrarium hinzuziehen soll, sollte 15% der Grundfläche addiert werden. Pro Tier entspricht das also 1080 cm².
Am besten sollte das Terrarium eine Größe von 120x60x60cm haben.Die nächste Frage ist nun: Welches Material wird am besten für den Bau der Behausung verwendet? Hier ist die Antwort: Holz oder Glas. Am Allerwichtigsten ist aber, dass gute Belüftungsbedingungen gegeben sind.
Auch die Temperatur spielt bei der Aufzucht der Zwergbartagame eine entscheidende Rolle. Der natürliche Lebensraum des Tieres ist bekanntliche die Halbwüste im Nordwesten von Australien. Dort ist bekanntlich trockenes und sehr warmes Klima vorherrschend. Somit ist eine Temperatur von 35°C am besten geeignet. Kälter als 25°C sollte es auf jeden Fall nicht werden, aber auch nicht heißer als 50°C. Von Vorteil wäre es auch, verschiedene Klimazonen zu schaffen. Dazu eignen sich verschiedene Wärmespots . Es gibt jedoch einen Unterschied zu der Nachttemperatur: Diese sollte dann relativ kalt gehalten werden, so in etwa bei 20°C.
Bei der Haltung der Zwergbartagame ist auch die Luftfeuchtigkeit ein großes Thema. Am Tag sollte diese zwischen 30% und 40%, nachts zwischen 50% und 60% liegen. Besprühen Sie hier einfach den Boden des Terrariums und füllen Sie das Trinken der Reptilien auf. Das Gefäß für das Wasser gibt zusätzlich Luftfeuchtigkeit an das gesamte Terrarium ab.
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