Kinder und Haustiere: Ab welchem Alter welches Tier?
Die Pflege der Katze ist im Vergleich zu vielen anderen Haustieren recht simpel."Mama, Papa, ich will einen Hund" oder "Kann ich auch so ein niedliches Kätzchen wie Lena haben?". Solche oder ähnliche Sätze haben wohl die meisten Eltern schon einmal gehört. Einem Kind ein Tier anzuvertrauen kann durchaus pädagogisch sinnvoll sein. Hund, Katze und Co. bereichern den Alltag und erhöhen die Lebensfreude. Dennoch ist ein Haustier kein Spielzeug, sondern fordert viel Zeit und Verantwortung. Eltern sollten sich daher im Vorfeld gut überlegen, welches Haustier passend ist und dem Alter des Kindes entspricht. Unser Ratgeber verschafft einen ersten Überblick.
Inhaltsverzeichnis
Katzen
Eine Katze ist für Kinder ab 5 Jahren geeignet. Katzen sind feinfühlig und zutraulich. Ihr sanftes Schnurren, ihr weiches Fell und ihre Verspieltheit machen sie zu einem beliebten Weggefährten. Sie verbringen gerne Zeit mit ihrem Menschen, können sich jedoch auch gut alleine beschäftigen. Gerade für Familien, die wenig Zeit haben, sind Katzen daher eine gute Wahl. Wichtig ist, dass Kinder auf Wesen und Bedürfnisse der Katze Rücksicht nehmen. Viele Samtpfoten lassen sich zum Beispiel nur ungern zum Spielen oder Kuscheln drängen. Schnell kann dies zu impulsiven Reaktionen wie Kratzen oder Beißen führen. Schulkinder verstehen bereits, dass die Katze kein lebloses Spielzeug ist. Kleinkinder tun sich damit oftmals noch schwer.
Die Pflege von Katzen ist vergleichsweise simpel. Das tägliche Gassi gehen entfällt in diesem Fall und auch bei der Fellpflege genügt regelmäßiges Bürsten. Ältere Kinder können die Reinigung des Katzenklos oder das Wegsaugen der Katzenhaare übernehmen - beim Sauberhalten der Näpfe oder beim Füttern können bereits kleine Kinder helfen. Auch in Sachen Sauberkeit können Katzen ein großes Vorbild sein. Vor dem Essen und nach jedem Spiel sollte es daher für alle zur Gewohnheit werden, sich die Hände zu waschen.
Hunde
Der Labrador ist ein sehr kinderlieber Hund, der mit seiner geduldigen Art punkten kann.Hunde sind sehr treue, intelligente und unternehmungslustige Tiere. Nicht umsonst sagt man, sie wären der beste Freund des Menschen. Mit einem Hund in der Familie lernen die Kleinen schon früh Fürsorge, Verantwortung, Rücksicht und Respekt. Grundsätzlich gilt jedoch: Kein Kind kann die Verantwortung für einen Vierbeiner allein übernehmen. Hunde brauchen Futter, Wasser, viel Bewegung, Beschäftigung und Pflege. Der Zeitaufwand ist hoch, so dass hier die ganze Familie gefragt ist. Kinder können dabei bei vielem helfen. Sie können den Vierbeiner bürsten, Futter geben und die Näpfe säubern, Bällchen werfen und Kommandos einüben.
Selbstständig Gassi gehen sollten Kinder mit unproblematischen und kleinen Hunden erst ab ca. elf Jahren. Lassen Sie Kind und Hund bis zu diesem Alter außerdem nicht unbeaufsichtigt. Auch der liebste Hund kann einmal zuschnappen und häufig können die Kleinen gefährliche Situationen nicht erkennen. Als besonders geeignet und kinderlieb gelten Hunderassen wie der Labrador, der Golden Retriever, der Border Collie, der Berner Sennenhund, Pudel, Pekinese, Mops oder Malteser. Ausführliche und hilfreiche Informationen zu den einzelnen Rassen erhalten Sie in unserem Hunderassen-Ratgeber.
Kaninchen
Kaninchen sind keine Schmusetiere und der Pflegeaufwand sollte nicht unterschätzt werden.Flauschiges Fell, Löffelohren und Stummelschwanz - bei Kaninchen können die meisten Kinderaugen nicht widerstehen. Bedenken Sie jedoch: Kaninchen sind keine Schmusetiere. Wird es dem Hasen zu bunt, kann er schon mal zwicken. Kleinkinder sollten daher nur im Beisein von Erwachsenen Kontakt zu den niedlichen Hopplern haben. Kinder wollen zwar nur spielen, ihnen fehlt aber häufig noch die nötige Feinmotorik. Möchte das Kind die Pflege in eigener Verantwortung übernehmen, empfiehlt sich ein Alter von zehn Jahren. Zuvor sollten Eltern es bei der Reinigung des Käfigs und beim Füttern unterstützen. Kaninchen lieben zudem die Freiheit und benötigen genügend Auslauf. Besitzen Sie einen Garten, können Sie den Tieren einen Freilauf zur Verfügung stellen.
Meerschweinchen
Bei Meerschweinchen sieht es ganz ähnlich aus. Auch Meerschweinchen sind sehr gesellig und eignen sich gut zum Beobachten. Für ausgiebige Schmuse- und Streicheleinheiten sind sie jedoch nicht geeignet. Ab etwa fünf Jahren kann ein Kind die kleinen Nager richtig hochnehmen, halten und streicheln. Will es die Fürsorge alleine übernehmen, ist das - je nach Entwicklung des Kindes - ab zehn Jahren möglich. Meerschweinchen gelten häufig als die idealen Einsteigertiere für Kinder. Dennoch muss auch hier der Umgang sorgfältig gelernt werden. Mehr Tipps zur artgerechten Haltung finden Sie im Meerschweinchen-Ratgeber.
Hamster
Neben Meerschweinchen gelten Hamster oft als die perfekten Haustiere. Sie sind niedlich, klein und pflegeleicht - so der erste Eindruck vieler Eltern. Dabei sind die kleinen Nager für Kinder jedoch gänzlich ungeeignet. Hamster sind nachtaktiv, verschlafen nicht selten den ganzen Tag und wachen dann in der Dämmerung wieder auf. Das Herumlaufen im Stall oder das tägliche Training auf dem Laufrad hindert Kinder am wohlverdienten Schlaf. Schließlich sind die süßen Tiere auch keine Schmusefreunde: Streicheleinheiten lassen sie nur widerwillig über sich ergehen und ziehen sich im Anschluss genervt zurück. Der Wunsch eines Kindes nach einem Spielpartner mit dem man kuscheln und schmusen kann, geht mit einem Hamster leider nicht in Erfüllung.
Wellensittiche
Wellensittiche sind pflegeleicht, eignen sich als Haustiere für Kinder aber eher weniger.Wellensittiche sind sehr pflegeleicht. Die täglichen Arbeiten wie Wasser und Futter wechseln, Stangen und Boden säubern sind in kurzer Zeit erledigt. Dennoch sind sie als Haustiere für Kinder nur bedingt geeignet. Sittiche sind kleine, zarte Wesen und dürfen nicht zu fest gedrückt werden. Generell mögen sie es nicht in die Hand genommen zu werden, sich streicheln oder kraulen zu lassen. Kinder müssen den richtigen Umgang mit den kleinen Geschöpfen erst lernen und begreifen, dass es sich um fühlende Wesen handelt. Im Allgemeinen klappt dies ab einem Alter von neun Jahren recht gut und Kinder können prima für ihren Wellensittich sorgen.
Übrigens: Wellensittiche leben in der Natur in Schwärmen. Deswegen unbedingt zwei Vögel anschaffen. Bedenken Sie auch, dass sich Kinder häufig nur vorübergehend für Dinge begeistern. Gerade bei Wellensittichen muss damit gerechnet werden, dass das Interesse mit der Zeit wieder schwindet und letztlich Sie die Versorgung übernehmen müssen.
Fische
Vielen Kindern können Fische schnell langweilig werden, weshalb eine Anschaffung gut überlegt sein sollte.Die Haltung von Fischen ist prinzipiell anspruchslos. Auch Kinder ab dem Grundschulalter können bereits die tägliche Ration Futter verteilen. Bei der regelmäßigen Aquarienpflege zu der u.a. der Wechsel von Wasseranteilen sowie das Reinigen des Beckens und der Pumpe gehört müssen jedoch Mama und Papa helfen. Eine selbstständige Haltung von Aquarienfischen empfiehlt sich erst ab der Pubertät. Ein Aquarium mit einigen Fischen kann eine schöne Beschäftigung sein. Kleine Kinder stehen oftmals mit großen Augen davor und beobachten das bunte Treiben. Dennoch handelt es sich bei Fischen um ruhige Zeitgenossen, die auch nicht gestreichelt werden können. Vielen Kindern kann das schnell langweilig werden.
Fazit
Im Vorfeld zu klären ist in jedem Fall, wie lange Sie sich überhaupt an ein Tier binden möchten. Kleintiere wie Ratten und Mäuse werden in der Regel nicht älter als drei Jahre, Hund und Katze hingegen oftmals älter als zehn. Möglicherweise sind Sie also noch Tierbesitzer, wenn der Nachwuchs längst das Haus verlassen hat.
Generell gilt: Die volle Versorgung eines Tieres können Kinder erst ab ca. 14 Jahren übernehmen. Bis dahin stehen Sie in der Pflicht. Ab einem Alter von vier Jahren können Kinder jedoch in kleinen Schritten immer mehr Verantwortung tragen.
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