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Weißhaubenkakadu Rasseporträt: Charakter, Haltung und Ernährung
Kurzinfo & Systematik
Wissenschaftlicher Name | Cacatua alba |
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Körperlänge | 45 cm |
Gewicht | 550 Gramm |
Lebenserwartung | 25 bis 35 Jahre |
Verbreitungsgebiet | Indonesien |
Lebensraum | Waldgebiete |
Familie | Kakadus (Cacatuidae) |
Gattung | Eigentliche Kakadus (Cacatua) |
Aussehen
Der stattliche Weißhaubenkakadu ist auf den Halmahera Inseln in Indonesien beheimatet und gehört der Gattung der Eigentlichen Kakadus an. Der blütenweiße Vogel kann eine Größe von 36 bis 45 Zentimetern erreichen. Damit zählt er zu den mittelgroßen oder großen Kakaduarten.
Der Weißhaubenkakadu zählt zu den mittelgroßen oder großen Kakaduarten.Anhand des Gefieders lassen sich männliche und weibliche Tiere nicht voneinander unterscheiden. Bei der Federfarbe dominiert das strahlende Weiß der Tiere. Auch die Haubenfedern sind komplett weiß im Unterschied zum Gelbhaubenkakadu, der gelbe Haubenfeder hat. Nur an der Unterseite der Flügel und des Schwanzes weisen Weißhaubenkakadus gelbliche Federn auf. Erwachsene Weibchen kann man anhand ihrer rotbrauen Augen von den Männchen unterscheiden. Diese haben, genau wie die Jungtiere, eine dunkelgraue oder schwarze Iris.
Lebensraum
Der Weißhaubenkakadu hat sich in den nördlichen Molukken verbreitet. Dort ist sowohl die Temperatur als auch die Luftfeuchtigkeit das ganze Jahr über hoch, was typisch äquatorial ist. Bei den Molukken handelt es sich um dicht bewaldete Inseln mit Küsten, die mit Mangroven bewachsen sind.
Charakter des Weißhaubenkakadu
Anhand des Gefieders lassen sich männliche und weibliche Tiere nicht voneinander unterscheiden.Weißhaubenkakadus sind vor allem durch ihre lauten und schrillen Schreie bekannt. In Gefangenschaft zeigen sich die Vögel allerdings auch als echte Nachahmungstalente. So ist es keine Seltenheit, wenn die Tiere Pfiffe von ihren Besitzern übernehmen oder schnell sprechen lernen.
In großen Volieren bleiben Weißhaubenkakadus meistens scheu und unter sich. Ist der Käfig oder die Voliere jedoch etwas kleiner, kann der Vögel auch eine starke Bindung zu seinem Pfleger aufbauen. Sollte sich der Weißhaubenpapagei einen Menschen zum Partnerersatz gewählt haben, muss dieser als Bezugsperson viel Zeit für seinen Vogel einplanen.
In freier Wildbahn leben die stark gefährdeten Tiere vorzugsweise in Paaren oder in kleinen Gruppen. Die Weißhaubenkakadus haben ein sehr lautes, raues Kreischen. In Sumpfgebieten, Wäldern oder offenen Waldgebieten kann man die lauten Rufe der freiheitsliebenden Tiere in die Ferne schallen hören.
Haltung
Die Haltung der Weißhaubenkakadus wird als anspruchsvoll beschrieben. Nur eine paarweise Haltung in einer Voliere gilt als artgerecht. Genügend Flugmöglichkeiten sind bei der Haltung ebenfalls Pflicht. In Deutschland und in Österreich ist die artgerechte Haltung sogar gesetzlich vorgeschrieben. Um Verhaltensstörungen zu vermeiden, sollte alle Regeln befolgt werden.
Volierevoraussetzungen
Auch in Gefangenschaft brauchen Weißhaubenkakadus eine große Bewegungsfreiheit. Empfehlenswert ist eine Größe der Voliere, die für zwei bis vier Vögel reicht, also in etwa zwischen fünf und 15 Quadratmetern groß und zwei Meter hoch. In Deutschland ist inzwischen auch die paarweise Haltung der Tiere in einer großen Voliere vorgeschrieben. Dabei sollte auf Stabilität wert gelegt werden. Weißhaubenkakadus haben einen sehr kräftigen Schnabel und ein stark ausgeprägtes Nagebedürfnis. Sind die Gitterstäbe zu dünn, stellen sie kein Hindernis für den Kakadu dar. Eine Voliere aus starkem Metall ist empfehlenswert.
Beschäftigung
Die Voliere sollte die für Kakadus typische Grundausstattung aufweisen können: Sitzstangen, Kletteräste, ein Badebecken und einen Rückzugsort. Zum Spielen können Äste oder Wurzeln, auf denen der Kakadu herumnagen kann, verwendet werden. Für etwas mehr Bewegung sind Sisaltaue und Schaukeln empfehlenswert. Über ein Stück ausgestochenen Rasen freut sich der Kakadu ebenfalls, da er diesen zerrupfen kann.
Ernährung
Als Grundlage der Fütterung des Kakadus sollte Papageien-Mischfutter aus Samen angeboten werden.Damit die gefiederten Haustiere bei bester Gesundheit bleiben, ist auch eine artgerechte Ernährung erforderlich. Als Grundlage der Fütterung des Kakadus sollte Papageien-Mischfutter aus Samen angeboten werden. Zusätzlich benötigt der Weißhaubenkakadu täglich Frischfutter wie Salat, Obst, Gemüse oder gekeimte Samen. Nüsse sollten nur als Leckereien verfüttert werden. In großen Mengen wirken sie als echte „Dickmacher“ auf den Weißhaubenkakadu. Um dem starken Nagebedürfnis des Vogels gerecht zu werden, sollten außerdem regelmäßig frische Zweige zum Nagen angeboten werden.
Pflege- und Hygienehinweise
Die verwendeten Futter- und Wassernäpfe solltest Du in etwa 1,20 Meter Höhe anbringen. Über diesen sollten sich keine Sitzplätze befinden, um Verunreinigungen durch Kot zu vermeiden. Futterreste müssen täglich entfernt werden. Auch das Badewasser musst Du natürlich regelmäßig austauschen. Vorauf Du unbedingt achten solltest, ist die richtige Luftfeuchtigkeit in der Voliere. Diese sollte sich auf mindestens 60 Prozent belaufen, andernfalls besteht die Gefahr, dass die Schleimhäute der Vögel austrocknen und Atemwegerkrankungen auftreten. Pflicht ist auch dem Kakadu mindestens eine Stunde täglich Freiflug zu gewähren.
Fortpflanzung der Weißhaubenkakadus
Der Weißhaubenkakadu wird in der Roten Liste als stark gefährdet eingestuft.In der Natur brüten Weißhaubenkakadus in Höhlen von hohen Bäume. Abwechselnd brüten Männchen und Weibchen zwei bis drei Eier in einem Zeitraum von 28 bis 30 Tagen. Der Nachwuchs ist nach elf bis zwölf Wochen flügge und kann die Nisthöhle verlassen. Die Jungen werden jedoch weiterhin einen Monat lang von den Eltern gefüttert.
Status
Der Weißhaubenkakadu wird seit Ende 2012 in der Roten Liste gefährdeter Tiere der IUCN als stark gefährdet (endangered) eingestuft. Folglich ist er in der freien Natur nur sehr selten anzutreffen. Der Bestandsverlust der Vögel hat mehrere Hintergründe, zum einen der Fang für den Handel und für die Zucht, zum anderen aber auch die Zerstörung seines natürlichen Lebensraums.
Geschichte
Zu Beginn des 13. Jahrhunderts hielt Kaiser Friedrich II. bereits einen Weißhaubenkakadu. Hierbei handelte es sich um ein Gastgeschenk des Sultans von Babylon. Die Haltung der Vögel hat also eine lange Tradition in Europa. Gezüchtet wurden die Weißhaubenkakadus jedoch erst 1960 von einem US-Amerikaner. In Europa gelang die erste Zucht in einem zoologischen Garten im Jahre 1967. Die erste erfolgreiche Zucht in Deutschland klappte im Jahre 1972 bei einem privaten Halter.
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