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Der große Alexandersittich

Die Alexandersittiche sind die größten Vertreter der Edelsittiche. Um ihn von den etwas kleineren, ähnlich aussehenden Halsbandsittichen zu unterscheiden, wird er auch als Großer Alexandersittich bezeichnet. Hier findest Du umfassende Informationen, die Dir eine Entscheidung über ein Zusammenleben mit diesen schönen und intelligenten Vögeln erleichtern.

Kurzinfo & Systematik

Wissenschaftlicher Name Psittacula eupatria
Körperlänge 48 - 62 cm
Gewicht 250 - 260 g
Lebenserwartung 20 - 30 Jahre
Verbreitungsgebiet Südasien
Lebensraum Aufgelockerte Kulturlandschaften,
lichte Wälder
Familie Eigentliche Papageien (Psittacidae)
Gattung Edelsittiche (Psittacula)
Grafik Alexandersittich Das Gefieder des Alexandersittichs ist überwiegend grün. (Einfach klicken zum Vergrößern)

Erscheinungsbild des Alexandersittichs

Der Große Alexandersittich hat eine lang gestreckte, sehr schlanke Körperform. Er gehört mit dem kräftigen Beißschnabel, dem stark gebogenen Oberkiefer und der Wachshaut an der Basis des Schnabels zu den Papageien. In der Wachshaut befinden sich die Nasenlöcher des Vogels. Die grauen Füße sind mit vier Zehen ausgestattet, von denen die mittleren nach vorn und die äußeren nach hinten gebogen sind.

Das Gefieder ist überwiegend grün. Der Kopf ist etwas heller, die Unterseite ist deutlich heller gefärbt als der Rücken und die Flügeldecken. An der Unterseite der Flügel befinden sich gelbe Federn. Die Schultern der Alexandersittiche sind mit einem dunkelroten Fleck versehen. Die Männchen unterscheiden sich von den Weibchen durch dünne schwarze Linien zwischen Wachshaut und Auge sowie das Halsband. Das Halsband ist vorn schwarz und im Nacken rosa gefärbt. Jungtiere ähneln den Weibchen. Das Halsband erscheint erst mit der Geschlechtsreife der männlichen Tiere.

Die Vögel haben rote Schnäbel. Die Iris der Augen ist bei den Jungtieren schwarz und wird mit der Geschlechtsreife gelb.

Je nach Unterart liegt die Gesamtlänge der Alexandersittiche zwischen 56 und 62 Zentimeter. Etwa die Hälfte der Körperlänge nimmt der Schwanz ein. Die Flügellänge beträgt 19 bis 24 Zentimeter. Das Gewicht erreicht Werte von 250 bis 260 Gramm.

Natürliches Verbreitungsgebiet

Aussehen des Alexandersittichs Die Gesamtlänge der Alexandersittiche liegt zwischen 56 und 62 Zentimetern.

Herkunft

Die Alexandersittiche kommen aus Südasien. Dort sind neben der Nominatform vier Unterarten heimisch. Die Nominatform, der Psittacula eupatria eupatria, ist die Form, auf die die Beschreibung der Art zurückzuführen ist. Der große Alexandersittich lebt vorwiegend in Sri Lanka und Südindien.

Unterarten

Im indischen Bundesstaat Assam und in Myanmar ist der Birmesische Alexandersittich (Psittacula eupatria avensis) zu Hause.

Die Andamanen sind eine Inselgruppe im indischen Ozean. Dort lebt der Andamanensittich (Psittacula eupatria magnirostris).

In der Gegend von Afghanistan, Pakistan, Indien, Nepal und Bhutan hat sich der Nördliche Alexandersittich (Psittacula eupatria nipalensis) angesiedelt.

Den Laos-Alexandersittich (Psittacula eupatria siamensis) findet man in Vietnam, Kambodscha und Thailand. Die Unterarten weichen durch ihre Größe und Färbung geringfügig von der Nominatform ab.

Lebensraum

Waldränder, Parklandschaften und lichte Laubwälder bieten dem Großen Alexandersittich den bevorzugten Lebensraum. Sie siedeln sich auch gern in Plantagen und auf anderen landwirtschaftlich genutzten Flächen an. Dort finden sie reichlich Futter. Wegen der Schäden, die sie anrichten, werden sie von den betroffenen Landwirten als Schädlinge verfolgt.

In Nordrheinwestfalen, vor allem in Köln, und in Wiesbaden kannst Du Alexandersittiche in freier Natur beobachten. Diese Vögel sind Nachkommen von Tieren, die aus der Gefangenschaft entwichen oder freigelassen worden sind.

Lebensweise des Alexandersittichs

Alexandersittich Ernährung Mit ihrem kräftigen Schnabel gelingt es ihnen spielend leicht, Nüsse zu knacken.

Soziale Vögel

Alexandersittiche sind sehr soziale Vögel. Außerhalb der Brutzeit leben sie in Schwärmen oder kleinen Gemeinschaften zusammen. Die Tiere sind tagaktiv. Abends versammeln sie sich auf Schlafbäumen. Dort sind sie weitgehend vor Raubtieren geschützt. Morgens fliegen sie gemeinsam zur Futtersuche. Die Alexandersittiche sind schnelle Flieger, die sich geradlinig mit gleichmäßigen Flügelschlägen fortbewegen. Der Flug wird von lauten kreischenden Rufen begleitet. Wenn sie sich auf Ästen und Zweigen niedergelassen haben, und bei der Balz kommunizieren sie durch zwitschernde Töne mit einem breiten Spektrum an einzelnen Lauten. Bei der Futtersuche am Boden geben sie keine Töne von sich.

Beschäftigung

Die Vögel ernähren sich hauptsächlich vegetarisch von Früchten, Nüssen und Körnern. Bei der Aufzucht der Jungen verfüttern sie Insekten und Insektenlarven. Mit ihrem kräftigen Schnabel gelingt es ihnen spielend leicht, Nüsse zu knacken. Sie knabbern gerne an Zweigen.

Paarung und Fortpflanzung

Große Alexandersittiche leben in der Regel monogam. Das schließt aber nicht aus, dass sich die dominante Henne manchmal mit einem anderen Hahn verpaart. Für die Brut und die Pflege der Jungen nutzen die Alexandersittiche große Baumhöhlen, die sie in Beschlag nehmen oder selbst anlegen. Ein Gelege hat zwei bis vier Eier, die von der Henne ausgebrütet werden. Die Brut dauert ungefähr 27 Tage. Während dieser Zeit wird die Henne vom Hahn mit Futter versorgt. Verlässt die Henne kurzzeitig das Gelege, wird sie vom Hahn abgelöst.

Entwicklung der Vögel

Alexandersittich Gefieder Alexandersittiche siedeln sich auch gern in Plantagen an.

Die Jungvögel schlüpfen völlig nackt aus den Eiern. Sie werden von beiden Altvögeln mit Futter versorgt. Im Alter von 35 bis 42 Tagen sind die Jungen flügge. Nach ihrem ersten Flug werden sie noch etwa drei Wochen weiter gefüttert. Dann verlassen sie die Bruthöhle endgültig. Die Geschlechtsreife tritt im Alter von 18 Monaten ein. Sie ist am Farbwechsel des Gefieders zu erkennen, das anfangs blass grün ist. Bei männlichen Tieren bildet sich dabei das charakteristische Halsband aus. Die Lebenserwartung des Großen Alexandersittichs liegt bei 20 bis 30 Jahren. In Gefangenschaft erreicht er mitunter ein Alter von über 40 Jahren.

Der große Alexandersittich als Haustier

Herkunft und Namensgebung

An orientalischen Fürstenhöfen war es schon vor über 2000 Jahren üblich, Papageien als Haustier und Statussymbol zu halten. Als Alexander der Große in der Zeit von 327 bis 325 vor unserer Zeitrechnung in Indien war, beeindruckten ihn die Vögel so sehr, dass er einige Exemplare nach Europa schickte und verschenkte. Später wurde diese Papageienart nach ihm benannt.

Vergesellschaftung mit Artgenossen

Der Große Alexandersittich fühlt sich als soziales Tier nur in der Gemeinschaft mit Artgenossen wohl. Er sollte deshalb nie einzeln gehalten werden. Wenn er sich an den Menschen gewöhnt hat, ist er sehr zutraulich. In die Enge getrieben oder beim Brutgeschäft gestört, wird er allerdings kräftig zubeißen. Vor der Anschaffung von Alexandersittichen solltest Du bedenken, dass die Tiere oft sehr laut sind.

Voliere: Struktur und Einrichtung

Bauanleitung für Voliere Mit dieser Bauanleitung die eigene Voliere bauen. Einfach anklicken und herunterladen

Die Alexandersittiche benötigen eine große Voliere mit einem angrenzenden frostfreien Schutzraum. Die Länge und Breite der Voliere müssen mindestens 3 x 1 Meter betragen, die Höhe darf 2 Meter nicht unterschreiten. Da die Vögel mit ihrem kräftigen Schnabel Holz schnell zernagen, wird eine Voliere aus Metall benötigt. Darin solltest Du Sitzstangen, Seile und Schaukeln anbringen, die Gelegenheit zur Beschäftigung bieten. Spielzeug aus unbehandelten Holz und Zweige zum Knabbern sind den Tieren ebenfalls willkommen. Stell auch eine Schale mit Wasser zum Baden oder ein kleines Badehaus in die Voliere. Den Boden der Vogelbehausung bestreust Du mit einem saugfähigen Material aus Hanfstreu, Sägespänen oder ähnlichem.

Die Voliere muss so eingerichtet sein, dass den Vögeln genug Raum zum Fliegen bleibt. Haben sich die Tiere eingewöhnt, sollten sie regelmäßig die Möglichkeit bekommen, frei zu fliegen. Das Futter wird sie immer wieder zur Voliere zurückkehren lassen.

Hältst Du die Vögel innerhalb eines Gebäudes, sind eine Raumtemperatur von 18 bis 25 °C und eine relative Luftfeuchtigkeit von mindestens 60% optimal. Als Ersatz für Sonnenlicht wird eine Vogellampe mit UV-Anteilen benötigt. Ein kleines Nachtlicht, das den Mondschein imitiert, hilft, Panikattacken im Dunkeln zu vermeiden.

Vergesellschaftung mit anderen Vogelarten

Alexandersittiche vertragen sich nicht mit anderen Vogelarten und können nicht mit solchen in einer Voliere gehalten werden. Benachbarte Volieren oder Käfige müssen ein eigenes Gitter besitzen, das ein Zusammentreffen, bei dem sich die Vögel gegenseitig verletzen könnten, verhindert.

Ernährung und Pflege

Geeignetes Vogelfutter

Für die Fütterung von Alexandersittichen erhältst Du im Fachhandel spezielle Futtermischungen für Großsittiche. Diese Mischungen sollten nur einen geringen Anteil an fetthaltigen Samen (Sonnenblumenkerne, Hanfsamen) haben, da die Tiere schnell zu viel Gewicht entwickeln. Kolbenhirse ist eine willkommene Knabberei. Wichtig ist, dass Du Deinen Vögeln täglich Frischfutter in Form von Kräutern, Obst und Gemüse anbietest. Geeignet sind Möhren, Zucchini und Paprika sowie Äpfel, Löwenzahn und Vogelmire. Vorsicht! Avocado ist für Alexandersittiche giftig.

Das Futter solltest Du auf mehrere Näpfe verteilen, damit sich die Tiere beim Fressen nicht streiten. Für Abwechslung sorgst Du mit Zweigen von Laubbäumen. Besonders Weide und Haselnuss regen zum Knabbern an. Selbstverständlich benötigen die Tiere jederzeit frisches Trinkwasser.

Nahrungsergänzung

Als Nahrungsergänzung benötigen die Vögel verschiedene Mineralien, die Du im Zoohandel als Vogelgrit oder Mineralpickstein bekommst. Die darin enthaltenen Stoffe helfen bei der Verdauung und beim Aufbau gesunder Knochen. Ein geeignetes Vitaminpräparat, das Du einmal in der Woche geben solltest, hilft, die Tiere gesund zu halten.

Wenn die Tiere während der Mauser ihr Federkleid erneuern, brauchen sie zusätzlich eiweißhaltige Nahrung, zum Beispiel Ei, Weichfutter, Insekten oder Insektenlarven. Außerhalb der Mauser regt solches Futter die Tiere zur Brut an. Alexandersittiche, die Junge aufziehen, benötigen tierisches Futter für die Versorgung des Nachwuchses.

Hinweise zur Ernährung

Ordne Futter- und Wassernäpfe stets so an, dass sie vor Verschmutzungen durch Vogelkot geschützt sind. Die Näpfe und die Bademöglichkeiten musst Du täglich reinigen. Mindestens einmal pro Woche ist die komplette Reinigung und Desinfizierung der Voliere und ihrer Einrichtung notwendig. Dabei musst Du auch die Streu am Boden erneuern.

Gesundheit

Nistkasten für Vögel Während der Brutzeit benötigen die Alexandersittiche einen Nistkasten.

Beobachte Deine Tiere stets sorgfältig, um Anzeichen für Krankheiten rechtzeitig zu erkennen. Bei Teilnahmslosigkeit, verschmutztem Gefieder, kahlen Stellen im Gefieder oder verändertem Kot kann Deinen Alexandersittichen ein vogelkundiger Arzt helfen. Er wird Dir auch zur Seite stehen, wenn der Schnabel oder die Krallen gekürzt werden müssen.

Zucht der Alexandersittiche

Die Zucht von Alexandersittichen solltest Du nur in Erwägung ziehen, wenn Du Dir über den Verbleib der Jungtiere sicher bist. Die Brutzeit beginnt im zeitigen Frühjahr. Richtest Du den Vögeln zu dieser Zeit im frostfreien Rückzugsraum der Voliere einen Nistkasten ein und versorgst sie mit Nahrung, die tierisches Eiweiß enthält, werden sie sich verpaaren.

Der Nistkasten muss 60 bis 80 Zentimeter hoch sein. Eine Grundfläche von etwa 30 x 30 Zentimeter ist ausreichend. Ordne im oberen Drittel der Frontseite ein Schlupfloch mit einem Durchmesser von 8 bis 10 Zentimetern an. Wenn Du den Vögeln Polstermaterial anbietest, richten sie ihre Bruthöhle nach ihren Bedürfnissen ein. Dafür verwenden sie gerne Hobelspäne und Gras.

 

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