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Graupapageien im Portrait - Charakter, Haltung und Zucht

Kurzinfo:

Wissenschaftlicher
Name
Psittacus erithacus (Carl von Linné, 1758)
Körperlänge Ca. 33 cm
Gewicht Bis zu 450 g
Lebenserwartung 40-60 Jahre
Farben Grau
Herkunft West- und Ostafrika
Lebensraum Tropischer Regenwald, Mangroven,
Feuchtsavannen
Ordnung Papageien (Psittaciformes)
Familie Eigentliche Papageien (Psittacidae)
Gattung Graupapageien (Psittacus)
Unterarten Kongo-Graupapagei, Timneh-Graupapagei,
Fernando-Poo-Graupapagei
Besonderheiten Sehr menschenbezogen, guter Imitator,
laute Stimme
Graupapagei Tierportrait Graupapageien sind sehr intelligente Tiere, die beschäftigt werden wollen. (Einfach klicken zum Vergrößern)

Graupapageien zählen zu den beliebtesten Papageien überhaupt. Ihre Nähe zum Menschen macht sie zu außergewöhnlichen Haustieren, die Sie Ihr halbes Leben lang begleiten - Graupapageien werden nämlich bis zu 60 Jahre, im Durchschnitt 50 Jahre alt (Gesundheit und gute Haltungsbedingungen vorausgesetzt). Geschlechtsreif sind Graupapageien mit ca. 2-4 Jahren.

Inhaltsverzeichnis

  1. Wesen und Charakter
  2. Aussehen
  3. Sprache und Geräusche erlernen
  4. Graupapagei erziehen
  5. Haltung und Pflege
  6. Ernährung und Futter
  7. Krankheiten erkennen
  8. Graupapagei: Meldepflicht?
  9. Balz und Brut
  10. Züchter von Graupapageien

Wesen und Charakter

Graupapagei Kopf Männchen und Weibchen sind äußerlich nicht zu unterscheiden.

Graupapageien sind aufgeweckt und munter. Sie sind intelligent und sprechen gerne. Außerdem sind sie in der Lage mit dem Menschen zu kommunizieren, indem sie beispielsweise ein anderes Futter fordern.

Großen, bzw. unbekannten Gegenständen und Personen können die Vögel ängstlich, mindestens aber skeptisch gegenüber stehen. Gewöhnen Sie sie behutsam an Neuheiten. Wie für alle Papageien gilt, dass Einzelhaltung ausgeschlossen ist.

Aussehen

Männchen und Weibchen sehen gleich aus. Das Hauptgefieder ist namensgebend hell- bis dunkelgrau, der Kopf bis auf den nackten Augenring weiß. Auffällig sind die blutroten Schwanzfedern. Der Schnabel ist schwarz, sehr kräftig und groß. Die Füße sind grau und die Augen gelb. Rund um die Augen herum hat der Graupapagei keine Federn - dort ist er weiß.

Sprache und Geräusche erlernen

Paar Graupapagei Graupapageie besitzen auffällig rote Schwanzfedern.

Sie sitzen gern auf der Schulter ihres Halters und lassen sich durch die Wohnung tragen, singen und rufen viel und sie imitieren nahezu jedes Geräusch, das es in der Wohnung gibt. Das gilt besonders für Routinegeräusche - zum Beispiel werden Sie Ihre eigene Stimme in Papageien-Imitation "Hallo?" sagen hören, wenn das Telefon klingelt. Sie können Ihrem Papageien auch vorsätzlich Wörter beibringen.

Dazu sollte der Vogel ruhig sitzen und von sich aus mit Geräuschen angefangen haben. Fangen Sie mit zweisilbigen Wörtern an und steigern Sie das Pensum nach und nach.

Graupapagei erziehen

Graupapageien sind auch in der Lage, Wörter mit Handlungen in Verbindungen zu bringen, das heißt Befehle zu erlernen. Wenn Sie zum Beispiel erreichen wollen, dass die Vögel ihren Kot ablegen, bevor Sie sie aus dem Käfig heraus holen, denken Sie sich einen Befehl aus, den Sie in der ersten Zeit immer dann dem Papageien sagen, wenn er von sich aus im Käfig kotet.

Nach kurzer Zeit ist der Zusammenhang klar und Sie können den Befehl vor dem Herausholen sagen: der Graupapagei wird wie gewünscht koten. In der Regel wird der Papagei auch den Zusammenhang zwischen Kot und Käfig begreifen und dorthin fliegen, wenn er im Freiflug noch einmal muss.

Haltung und Pflege

Graupapagei Paar in Voliere Der Graupapagei braucht viel Platz zum Fliegen.

Anforderungen an Käfig bzw. Voliere

Für den Käfig, bzw. die Voliere gilt der Grundsatz: je größer, desto besser. Die Mindestmaße betragen 2 x 1 x 1 m. Damit sich die Tiere nicht freibeißen können, sollte das Gitter eine Drahtstärke von 3 mm aufweisen.

Die Unterbringung sollte in Fensternähe, jedoch nicht in der Zugluft stehen. Papageien können sich leicht erkälten und schwer erkranken. Idealerweise herrscht in der Voliere eine Luftfeuchtigkeit von etwa 60%. Diese erreichen Sie mit einer Beregnungsanlage und ständigen Temperaturen über 10° C. Eine gute Lösung ist eine Außenvoliere. In dieser sollte die Temperatur aber geregelt werden können. Eine Voliere können Sie übrigens auch ganz einfach selbst bauen.

Graupapagei baden

Die Affinität zu Feuchtigkeit spiegelt sich auch in dem Vergnügen der Graupapageien beim Baden wider. Manche Tiere kommen sogar mit unter die Dusche. Seien Sie aber vorsichtig und nehmen Sie Ihren Vogel erstmal nur mit ins Bad, um das herauszufinden. Graupapageien müssen immer erst alles erkunden und begutachten, bevor sie sich sicher fühlen. Überfallen Sie sie mit einer Sache, werden sie zunächst das Vertrauen in diese Sache, mit der Zeit aber auch in Sie verlieren. Alternativ können Sie auch eine Badeschale in den Käfig stellen, oder den Papagei mit einer Pumpsprühflasche vorsichtig besprühen.

Keine Einzelhaltung

Graupapageie auf Ast Graupapageien sollten immer mit mindestens einem Artgenossen gehalten werden.

Halten Sie mindestens zwei Vögel, am besten ist aber eine größere Gruppe. In dieser Gruppe finden sich Paare eigenständig und bleiben dann zusammen.

Die Haltung mit anderen Papageien-Arten ist möglich - am liebsten umgeben sich Graupapageien aber mit ihresgleichen. Bei der Haltung mit Aras sollten Sie beachten, dass diese eine noch größere Voliere benötigen. Es muss demnach genug Platz für alle Tiere sein. Die Haltung gemeinsam mit kleineren Vögeln ist jedoch nicht zu empfehlen. Der Größenunterschied zu Wellensittichen beispielsweise ist einfach zu groß.

Graupapageien vertragen sich in der Regel auch gut mit Hunden oder Katzen. Voraussetzung ist, dass die Vierbeiner gut erzogen sind und wissen, dass es sich hier nicht um Beute handelt. Außerdem kann der Graupapagei eifersüchtig werden, wenn er sich vernachlässigt fühlt. Es kann dann zu (blutigen) Revierkämpfen kommen. Lassen Sie die Tiere deshalb nie alleine in einem Raum.

Ausstattung des Käfigs

Bieten Sie den Vögeln ausreichend Möglichkeiten zum Sitzen, Klettern und Nagen. Die Sitzstangen müssen der Fußgröße entsprechend einen Durchmesser von etwa 15-20 mm haben. Zudem sollten sie aus naturholz sein, z.B. Weide, Obstbaum, Eberesche oder Buche (keine Nadelhölzer)

Graupapagei beschäftigen

Graupapagei beschäftigen Die intelligenten Tiere brauchen dringend Beschäftigungsmöglichkeiten.

Da Graupapageien sehr intelligente und neugierige Tiere sind, wollen sie auch beschäftigt werden. Stellen Sie Ihren Vögeln deshalb entsprechendes Zubehör zur Verfügung. Hierzu gehören zum Beispiel Klettermöglichkeiten wie Seile, Schaukeln oder Leitern. Außerdem beschäftigen sie sich gerne mit Ringspielen oder anderem Vogelspielzeug. Man kann sie hier regelrecht trainieren.

Um sie bei der Futtersuche zu beschäftigen, können kleine Verstecke kreiert werden. Verstecken Sie das Futter zum Beispiel in Astlöchern, Behältern oder z.B. auch Drahtkugeln für Nagetiere. Sie können auch einen ausgehöhlten Apfel mit Futter füllen und im Käfig aufhängen. Sie können auch aktiv mit den Tieren spielen und sie kraulen. Dies stößt aber nicht bei jedem Tier auf Gefallen.

Graupapageien beschäftigen sich außerdem gerne mit Knabbern - deshalb sollten sich Äste, Pappe oder Holz in der Voliere befinden. Auch ein mehrfach gefaltetes, nasses und dann gedrehtes Küchenpapier beschäftigt die Tiere wunderbar. Sie drücken gerne das Wasser aus dem Tuch.

Ernährung und Futter

Grundnahrung

Als Futter geben Sie eine Körnermischung mit einem Zwei-Drittel-Anteil an Sonnenblumenkernen. Das dritte Drittel besteht aus Hafer, Weizen, ungekochtem Reis, Mais, Erdnüssen und anderen Nüssen, Samen und Kürbiskernen. Diese Mischung sollte auf jeden Fall staubfrei und nicht verunreinigt sein. Beachten Sie zudem, dass Nüsse immer geschält angeboten werden sollten (Walnüsse, Erdnüsse etc.).

Außerdem nach Belieben frisches Obst und Gemüse sowie Trockenfrüchte. Hierzu gehören Feigen, Äpfel, Bananen, Weintrauben, Salate, Vogelmiere, Karotten, Paprika und exotische Früchte und viele weitere. Ebenfalls geeignet sind Mehlbeeren, Hagebutten, Vogelbeeren oder beinahe reife Maiskolben.

Graupapagei Futter Graupapageien fressen vor allem Körner und Früchte.

Zum Nagen stets frische Zweige reichen, am besten von Obstbäumen. Zudem muss täglich frisches Wasser bereitgestellt werden.

Ergänzendes Futter

Ergänzend können Sie hin und wieder Quark, Naturjoghurt, rohe oder gekochte Nudeln, Reis, Kartoffeln oder gekochte Eier servieren. Alles jedoch immer in kleinen Mengen. Gesalzene Speisen gehören nicht in den Vogelkäfig. Hierzu zählen Chips, Wurst oder Käse. Auch Avocado sollten Sie nicht füttern.

Vitamine und Mineralstoffe

Um Ihren Papagei mit Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen, sollten entsprechende Präparate ins Futter gemischt werden. Zwei- bis dreimal pro Woche ist hierbei ausreichend.

Damit ihr Graupapagei nicht an Kalziummangel leidet, müssen jederzeit entsprechende Quellen zur Verfügung stehen. Hierbei bieten sich Kalkgrittsteine, Sepiaschalen oder Kalziumpulver an.

Krankheiten erkennen

Graupapageien können verschiedene Erkrankungen aufweisen. Sie fressen weniger, plustern sich auf, sind müde, verlieren ihre Stimme oder es gibt Veränderungen in der Kotausscheidung. Eine Veränderung in der Gesundheit ist auch durch bestimmte Symptome zu erkennen: Hierzu zählen Durchfall, erhöhte Wasserausscheidung, komische Geräusche beim Kotabsatz, Blut im Kot oder eine ungewöhnliche Farbe der Harnsäure. Eine Erkältung beim Graupapagei äußert sich durch Auslauf aus der Nase, schweres Atmen und scheinbares Husten.

Beim Graupapagei können außerdem Lebererkrankungen wie eine Fettleber vorkommen. Auch Nierenentzündungen sind möglich. Zudem kann der Graupapagei den Cicovirus in sich tragen bzw. aufnehmen und an der Feder und Schnabelkrankheit erkranken. Dabei ist das Wachstum von Schnabel, Krallen und Federn gestört.

Eine weitere Gefahr besteht durch Aspergillose, einer Erkrankung des Atmungstraktes. Diese Erkrankung wird durch (Schimmel-)Pilze ausgelöst.

Rupft sich Ihr Graupapagei, kann das auf verschiedene Krankheiten hinweisen. Parasiten, Pilze oder Bakterien sorgen beispielsweise für einen starken Juckreiz, den der Vogel durch Rupfen bekämpft. Auch Frust oder Stress kann eine Ursache sein, genauso wie eine falsche Haltung. Konsultieren Sie hier am besten einen Tierarzt.

Graupapagei bei Körperpflege Rupfen und veränderter Kot können auch Krankheiten hinweisen

Um Krankheiten vorzubeugen, sollten Sie auf eine artgerechte und richtige Haltung und Ernährung achten. Eine Impfung gegen Erkrankungen ist in Deutschland nicht zulässig.

Graupapagei: Meldepflicht?

Graupapageien sind in Anhang B der Europäischen Artenschutzverordnung (EG-VO 338/97) und in Anlage 6 der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV A6) geführt. Es besteht daher Kennzeichnungs- und Anzeigepflicht. Die Haltung von Graupapageien muss gemeldet werden. Außerdem ist ein Herkunftsnachweis erforderlich. Jeder legal erworbene Vogel muss die CITES-Bescheinigung vorweisen können.

Wo Sie Ihren Graupapagei melden müssen, unterscheidet sich übrigens von Bundesland zu Bundesland.

Unterarten und Zucht

Die Gattung Psittacus hat eine Art, nämlich den beschriebenen Graupapageien (Psittacus erithacus). Dieser Art lassen sich die Unterarten Kongo-Graupapagei (Psittacus erithacus erithacus; kleiner und dunkler), Fernando-Poo-Graupapagei und Timneh-Graupapagei (Psittacus erithacus timneh; kleiner, dunkler Schwanzfedern weinrot, Oberschnabel rosa) zuordnen. Umstritten und nicht offiziell sind die Unterarten Psittacus erithacus princeps (kein Trivialname) und Königsgraupapagei (kein wissenschaftlicher Name).

Balz und Brut

Balz bei Graupapageien

Sobald sie geschlechtsreif sind, tritt bei den Papageien ein Balzverhalten auf. Ein Balzverhalten ist bei Graupapageien nicht leicht zu erkennen. Lediglich folgende Merkmale sind zu nennen:

  • Verengung der Pupillen
  • Gefiederaufstellen
  • Hängende Flügel
  • Stöhnende / winselnde / gurrende Geräusche
Graupapagei auf Ast Graupapageie können bis zu 70 Jahre alt werden.

Die Männchen umkreisen die Weibchen - diese zeigen sich dem Männchen frontal. Bei der Paarung setzte das Männchen erst einen Fuß, dann den ganzen Körper auf den Rücken des Weibchens.

Graupapageien leben übrigens monogam - sie behalten also ihren Partner auf Lebenszeit und führen eine intensive Beziehung. Da die Tiere sehr sensibel sind, reagieren sie auch stark auf den Tod ihres Partners. Viele sterben selbst innerhalb kurzer Zeit.

Brutkasten & Gelege

Graupapageien benötigen einen Brutkasten mit den Abmessungen 35 x 35 x 80 cm und einem 12 cm großen Einflugloch. Sie haben bis zu zwei Gelege pro Jahr. Die Eier werden selten alle auf einmal gelegt - oftmals liegen ein paar Tage dazwischen. Die Papageien legen zwei bis vier Eier, aus denen nach 28 bis 30 Tagen Brutzeit die Jungvögel schlüpfen. Diese werden noch bis zu 13 Wochen von den Eltern versorgt. Während einer der Partner brütet, wird er übrigens vom anderen Papagei mit Futter versorgt.

Züchter von Graupapageien

Züchter von Graupapageien haben sich in Deutschland überwiegend privat formiert, einen Dachverband gibt es derzeit nicht. Züchter finden Sie über die unten stehenden Anzeigen und in den weiteren Anzeigen für Graupapageien. Wenn Sie selbst Züchter sind, können Sie unter den Vogelanzeigen einfach und kostenlos eine Annonce inserieren. Als Interessent haben sie die Möglichkeit, eine Gesuchanzeige zu schalten.


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