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Welche Papageien eignen sich als Haustier - Auswahl, Anschaffung und Rechtliches

Bild von PapageienVor dem Kauf eines Papageien als Haustier solltest Du Dir genau überlegen, welche Art am besten zu Dir passt.

Papageien faszinieren Dich und Du kannst Dir vorstellen einen kleinen Papageien als Haustier zu halten? Es gibt viele verschiedene Papageienarten, welche zudem auch noch sehr individuell sind. Vor dem Kauf solltest Du Dir also die Frage stellen: "Welcher Papagei passt zu mir?"

Wir helfen Dir herauszufinden, welche Papageienart für Dich geeignet ist und worauf Du beim Kauf Deines Papageien achten solltest. Außerdem klären wir Dich über die rechtlichen Regelungen auf.

Welcher Papagei passt zu mir?

Drei Aspekte sind entscheidend:

  1. die notwendigen Räumlichkeiten für Käfige und Volieren
  2. der notwendige Zeitaufwand für Beschäftigung und Pflege
  3. der notwendige finanzielle Aufwand

Jedem Kauf muss eine Beratung vorausgehen, die diese Aspekte für Dich klärt und nach der Du entscheiden kannst, ob die jeweilige Papageienart als Haustier in Deine Lebenssituation passt. Nachdem Du die Auswahl eingegrenzt hast, ist die nächste Frage die nach der Art. Vorab sei gesagt, dass es keine Papageien gibt, die nur still oder zahm sind, die keinen Dreck machen und die wenig Platz und Pflege benötigen. Alle Arten sind Vögel und haben diese Eigenschaften - manche mehr, manche weniger. Es gibt aber durchaus passende Tiere für bestimmte Ansprüche: eher leichter zu pflegende für Unerfahrene, stillere für Krachempfindliche und Leute mit empfindlichen Nachbarn, günstigere für den kleinen Geldbeutel, farbenprächtige für Visuelle und intensiver zu pflegende für Rentner, Einsame und passionierte Tierpfleger.

Die Unterschiede bei den Papageienarten

Weltweit gibt es über 300 verschiedene Papageienarten, wobei hiervon nur ca. ein Drittel der Papageienarten als Haustiere gehalten werden. Die übrigen zwei Drittel sind nur in Tierparks oder in freier Wildbahn zu finden. Das liegt einerseits daran, dass bestimmte Arten nicht auf engem Raum gehalten werden können, sei die Voliere auch noch so groß, und zum anderen daran, dass viele Arten zum Beispiel wegen Unerreichbarkeit in einem politischen instabilen Land nicht zu fangen sind.

Neben den grundlegenden Gemeinsamkeiten unterscheiden sich Papageien in ihrer Fülle an Arten auf vielfältige Weise. So gibt es kleine Papageien mit Größen bis 15 cm, die Aras mit Längen bis 100 cm gegenüberstehen. Letztere sind auch für ihre Farbenpracht bekannt, während zum Beispiel einige Loris oder Kakadus einfarbig sind. Die Form der Federn ist ebenfalls variantenreich und reicht von keilförmigen bis runden und von kurzen über mittel- bis langen Federn. Auffällig ist weiterhin das Sozialverhalten verschiedener Arten. Wellensittiche beispielsweise leben in großen Schwärmen, während unter anderem die Neuweltpapageien paarweise auftreten. Bei den paarweise lebenden Arten gibt es wiederum solche, die ein Leben lang denselben Partner haben und Bigamisten wie die Eulenpapageien.

Pflegeleichte Papageien: Geeignet für Einsteiger.

Grüner WellensittichWellensittiche sind besonders pflegeleichte Papageien und daher auch gut für Einsteiger geeignet.

Die folgenden Arten sind vergleichsweise pflegeleichter und eignen sich daher eher für Einsteiger. Hierzu gehören:

In unserer Ratgeberübersicht Papageienarten findest Du viele weitere Papageien, darunter kleine Papageien sowie große Papageien, inklusive Rasseportrait.

Kauf eines Papageien als Haustier

Die meisten Arten stammen heute aus deutschen Inlandszuchten. Kaufe Dein Tier daher möglichst direkt beim Züchter. Der Zoofachhandel ist nur ein Wiederverkäufer der Züchter und hat entsprechend höhere Preise und ein höheres Risiko von Krankheiten. Diese Einschätzung bedeutet freilich nicht, dass es nicht auch günstige und hygienisch gut gepflegte Zoohandlungen oder teure und unhygienische Züchter gibt. Kontrolliere vor dem Kauf daher immer die Bedingungen unter denen die Tiere gehalten werden. Außerdem empfiehlt es sich, Dich von unabhängigen Dritten - z.B. einem Tierschutzverein bzw. Tierheim - beraten zu lassen.

6 Punkte auf die Du besonders achten solltest!

Papagei im KäfigBeim Kauf solltest Du unbedingt die Bedingungen beachten unter denen die Papageien gehalten werden.
  1. Hat der Papagei ausreichend Freiraum?
  2. Sind die Sitzstangen gereinigt?
  3. Ist der Boden sauber und mit frischem Einstreu bedeckt?
  4. Sind die Fressplätze gereinigt?
  5. Ist ausreichend Futter vorhanden?
  6. Ist der Gesamteindruck des Käfigs/der Voliere gut?

Musst Du auch nur eine Frage mit "nein" beantworten, solltest Du vom Kauf bei diesem Anbieter Abstand nehmen und Dich einem anderen zuwenden. Gibt es keine Beanstandungen, richte den Blick auf das favorisierte Tier selbst.

Sind diese 10 äußerlichen Merkmale gegeben?

Die Kontrollliste ist etwas länger, zur Sicherstellung der Gesundheit des Papageien aber wichtig.

  1. Ist der Papagei munter und lebhaft?
  2. Ist er flugfähig?
  3. Ist er aktiv, vor allem bei Aktivität anderer Papageien um ihn herum?
  4. Sind die Federn glatt, lückenlos und eng anliegend?
  5. Sind die Krallen sauber, nach innen gebogen und so lang, dass sie die Stange berühren?
  6. Sind Krallen und Zehen vollständig?
  7. Ist der Schnabel gleichmäßig?
  8. Atmet der Papagei ruhig, gleichmäßig und geräuschlos?
  9. Sind die Nasenlöcher sauber und offen?
  10. Ist die Kloake und das umgebende Gefieder sauber und unverklebt?

Zum letzten Punkt ist zu sagen, dass nervöse Exemplare beim Einfangen oder Transport sogenannten "Angstkot" absondern können, der wie Durchfall wirkt, jedoch sofort wieder verschwindet. Bei diesen Tieren ist die Kloake nicht verklebt - anders bei Vögeln mit Durchfall, von deren Kauf dringend abgeraten wird.
Scheint der Vogel gesund, bitte den Verkäufer, den Papagei einmal auf die Hand zu nehmen. So kannst Du durch vorsichtiges Abtasten der Brust und des Bauches feststellen, ob der Vogel unterernährt ist. Dies ist wahrscheinlich der Fall, wenn die Muskeln in diesem Bereich sehr dünn sind und die Knochen stark hervortreten.
Achte weiterhin darauf, dass Du nur Papageien aus Inlandszuchten kaufst. Importierte Tiere haben oft traumatische Reisen hinter sich oder sind illegal ins Land gekommen. Dies gilt sowohl für wild gefangene als auch für im Ausland gezüchtete Papageien.

Rechtliche Aspekte, die Du beim Kauf beachten solltest

ChecklisteLasse Dir beim Kauf eines Papageien eine Rechnung ausstellen.

Wenn Du Dich zum Kauf entschlossen hast, gilt es, einige Formalien zu beachten. Wie bei jedem Einkauf musst Du auf eine Rechnung bestehen. Mit diesem Dokument hast Du einen Nachweis über die Herkunft des Papageien aus Zucht (sprich dass es sich um kein Exemplar aus Wildfang handelt). Die Rechnung sollte folgende Punkte beinhalten:

  • die Papageienart
  • die Ringnummer
  • das Kaufdatum
  • den Preis
  • Geschlecht des Vogels
  • Alter des Vogels

Ob das als Herkunftsnachweis ausreicht oder Du weitere Dokumente benötigst, hängt vom Schutzstatus des Exemplars ab. Alles, was Du zu diesem Thema wissen musst, erfährst Du in unserem Artenschutz-Ratgeber.

Achtung: Der Fußring ist Pflicht

Der Fußring ist in Deutschland wegen seuchenrechtlicher Bestimmungen Pflicht, die Ausgabe erfolgt von Amtsstelle an Züchter und Händler. Die Ringnummer wird von der Ringstelle registriert, um bei einem eventuellen Ausbruch einer Seuche jedes Tier zugeordnet werden kann. Du als Käufer musst aus diesem Grund Deine Adresse angeben. Diese wird im "Amtlichen Nachweisbuch" notiert, um "...Herkunft und Verbleib aller im Besitz befindlichen oder zum Verkauf stehenden Sittiche und Papageien..." zu registrieren. Ringe kannst Du bei den folgenden Einrichtungen in Deutschland erwerben (Genehmigung zur Zucht oder zum Handel vorausgesetzt):

  • AZ - Vereinigung für Artenschutz, Vogelhaltung und Vogelzucht e. V.
    Geschäftsstelle
    Postfach 1168
    71501 Backnang
  • BNA - Bundesverband für fachgerechten Natur- und Artenschutz e. V.
    Geschäftsstelle
    Postfach 1110
    76707 Hambrücken
  • DKB - Deutscher Kanarien- und Vogelzüchter-Bund e. V.
    Geschäftsstelle
    Oberdorf 19
    64572 Büttelborn
  • VZE - Vereinigung zur Zucht und Erhaltung einheimischer und fremdländischer Vögel e. V.
    Geschäftsstelle
    Bornaische Str. 210
    04279 Leipzig
  • ZZF - Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e. V.
    Geschäftsstelle

    Postfach 1420
    63204 Langen

CITES-Bescheinigung erforderlich

Abgesehen von Wellen-, Nymphen- und Halsbandsittichen sind alle Papageienarten nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) den gefährdeten Arten zugerechnet. Knapp 60 Arten sind vom Aussterben bedroht. Aus diesem Grund müssen alle Papageienarten, außer Wellen-, Nymphen- und Halsbandsittiche, beim Verkauf anhand eines CITES-Zertifikats ausgewiesen werden. Mit diesem Dokument meldest Du das Tier bei den zuständigen Behörden (Ordnungs- oder Veterinäramt oder Untere Landschaftsbehörde) an. Dabei hast Du Dich zur artgerechten Haltung zu verpflichten und musst dafür sorgen, dass sich Nachbarn nicht gestört fühlen. Klagen wegen Lärmbelästigung werden in der Regel gegen den Tierhalter geurteilt. Eine Genehmigung des Veterinäramtes benötigst Du erst, wenn Du selbst Papageien züchten willst.

Nach dem Kauf: Das solltest Du beim Transport beachten

Papagei im KäfigFür den Transport des Papageis solltest Du Dir eine stabile Transportbox anschaffen

Deine Papageien transportierst Du in einer passenden Transportbox. Für den einmaligen Transport eignen sich auch Boxen aus Pappe. Da Du den Vogel aber nicht zum letzten Mal transportieren wirst, ist zu einer stabilen Box zu raten. Für längere Wege sind Holzkisten zu empfehlen, die am besten auch mit einer Sitzstange ausgestattet sind. Reinige die Box nach dem Transport gründlich, damit sie beim nächsten Mal sofort benutzbar ist. Ein Transport im Käfig ist nicht zu empfehlen, da der Papagei von den vielen auf ihn einprasselnden Eindrücken verwirrt und verängstigt werden kann. Sehe auch davon ab, Dir ein Tier liefern zu lassen. Zu Hause angekommen sollte der Papagei schnell in seine neue Umgebung gebracht werden. Kontrolliere in den ersten Wochen verstärkt die Gesundheit des Tieres (siehe Checkliste oben). Nach drei bis vier Wochen Einzelhaltung sollte der Vogel mit einem anderen Tier zusammenkommen, generelle Einzelhaltung ist für die geselligen Vögel Quälerei.

Fazit

Dieser Ratgeber kann Dir als erste Orientierung bei der Anschaffung eines geeigneten Papageien als Haustier dienen. Vor dem Kauf solltest Du Dir also genau überlegen, welche Papageienart die Richtige für Dich ist. Such Dir dafür gerne Beratung von unabhängigen Dritten wie Tierschutzvereinen. Das erspart viel Frust und Leid im Nachhinein. Sei Dir im Klaren, dass auch kleine Papageien viel Platz benötigen und damit auch viel Arbeit verbunden ist. Außerdem solltest Du nur solche Papageien kaufen, die nicht gefährdet sind, bzw. deren Verkäufer ein CITES-Zertifikat zum Verkauf aufweisen können. Als nächstes beatnworten wir Dir Deine Fragen, wie man so einen kleinen Papagei als Haustier artgerecht hält.

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