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Papageien-Ratgeber: Bau und Ausstattung einer Voliere

Voliere selber bauen Der Bau einer eigenen Voliere ist weniger kompliziert als viele denken. (Einfach klicken zum Vergrößern)

Wer sich Vögel halten möchte, der sollte ihnen auch ausreichend Platz bieten. Sie sollten zumindest umherflattern und sich beschäftigen können. Wie bereits im vorausgehenden Ratgeber erklärt, sind für die artgerechte Haltung von Papageien in der Regel Volieren unerlässlich. Dieser Ratgeber soll Ihnen nun ein Leitfaden für den Eigenbau sein und beschreibt die wichtigsten Elemente für die neue Heimat Ihrer Vögel. Der Einfachheit halber gehen wir von einer Voliere mit der Grundfläche 2*2 m aus, wenn es um die Beschreibung der Anforderungen für eine Voliere geht. Die empfohlenen Maße für Volieren für die verschiedenen Papageien-Arten entnehmen Sie bitte dem Ratgeber zu artgerechter Haltung. Außerdem finden Sie eine Anleitung zum kostenlosen Download für eine einfache (Innen-) Voliere aus Holz mit einer Grundfläche von 2*1,5 m.

Inhaltsverzeichnis

  1. Innenvoliere
  2. Außenvoliere
  3. Anleitung für eine Voliere
  4. Ausstattung der Voliere

Innenvoliere

Grundsätzliches

Die Innenvoliere bauen Sie in einen bestehenden Raum ein. Dazu eignen sich zum Beispiel ausgediente Gartenhäuschen oder -schuppen. Wenn Sie ein Zimmer in Ihrer Wohnung frei haben, dann können Sie die Voliere auch dort einbauen. Beachten Sie aber, dass die Vögel nicht nur Lärm sondern auch Schmutz verursachen können. Für unser Beispiel mit einer Volieren-Grundfläche von 4 m² sollte dieser Raum eine Grundfläche von etwa 6 m² aufweisen. Die verbleibenden 2 m² bieten Platz für einen Futtergang mit einer Heizung und im besten Fall auch mit kleinem Waschbecken, um die Voliere und deren Ausstattung bequem und ohne Umstände säubern zu können. Im Zweifel reicht auch ein Wasseranschluss, um mit einem Gartenschlauch reinigen zu können.

Richtige Wahl des Maschendrahtes

Voliere und Futtergang werden mit einem Gitter voneinander getrennt. Drahtgeflechte gibt es in verschiedenen Stärken, Größen und Maschenweiten, die jeweils für verschiedene Vögel geeignet sind. Die nebenstehende Tabelle hilft Ihnen bei der richtigen Entscheidung und zeigt die für die verschiedenen Papageien-Arten empfohlenen Abmessungen und Materialien an.

Papageien Maschenweite Drahtstärke Material
Agaporniden bis kleine Sittiche 12,7*12,7 mm 1 mm verzinktes Viereckgeflecht
große Sittiche bis kleine Aras 25*25 mm 2 mm verzinktes Viereckgeflecht
große Aras bis Kakadus 40*40 mm 5 mm leichte Stahlmatten
 

Zu beachten ist, dass bei allen Arten in Bodennähe eine geringere Maschenweite zu empfehlen ist, damit schädliche Nagetiere abgewehrt werden. Mäuse und Ratten fressen nicht nur das Vogelfutter weg, sondern tragen auch Schmutz und Krankheiten in die Voliere. Außerdem sind sie eine Gefahr für Nester mit Eiern und Jungtiere.

Das Drahtgeflecht kann den Nachteil haben, dass es die Sicht auf Ihre Vögel versperrt oder zumindest erschwert. Das liegt an dessen silbernem Glanz, dem man mit dunkler, matter Lackfarbe sehr schnell und einfach entgegenwirken kann.

Richtiges Vorgehen beim Bau der Innenvoliere

Um den Draht zu befestigen, benötigen Sie einen Rahmen aus Holz. Geeignet sind Vierkanthölzer mit der Kantenlänge 5*5 cm. Die Hölzer werden passend zugeschnitten und dann mit Dübeln und Schrauben an Decke, Wänden und Boden befestigt.

Bild Vogel in Voliere mit Drahtgeflecht Die größe der Maschen des Volierendrahtes, hängt von der Größe und Art der Vögel ab.

Denken Sie daran, dass ein Rahmenelement eine Tür aufweisen muss! Nun wird das passend geschnittene Drahtgeflecht mit Krampennägeln (gebogene Nägel mit zwei Spitzen, die beide ins Holz geschlagen werden) auf der Innenseite festgemacht. Die Krampennägel dürfen nicht zu schwach sein, da sie eine ernste Gefahr für die Vögel darstellen, sollten diese sie herausziehen können. Um den Holzrahmen vor allzu großem Abnagen zu schützen, sollten Sie vor allem die Kanten mit Metallwinkeln schützen. Das Holz wird anschließend mit ungiftigem Schutzmittel behandelt. Einmal im Jahr werden die Wände nach einer Grundreinigung der Voliere mit ungiftiger Farbe neu gestrichen. Lassen Sie die Tiere erst nach vollständiger Trocknung wieder herein!

Außenvoliere

Fundament

Die Außenvoliere, also ein Käfig, in dem sich Ihre Papageien an der frischen Luft bewegen können, sollte sich direkt an die Innenvoliere anschließen. Die Verbindung erfolgt durch ein verschließbares Türchen aus Metall. Bevor Sie starten, müssen Sie ein Fundament legen, um der Voliere zu einem festem Stand zu verhelfen. Der einfache Weg ist das Verlegen von Gehwegplatten, auf denen die Voliere ausreichend Halt bekommt. Besseren Halt bekommt Sie freilich durch ein Betonfundament. Doch ist hier in der Regel die Genehmigung des Bauamtes erforderlich. Erkunden Sie sich unbedingt vorher! Es empfiehlt sich, diese Arbeit von einem Fachmann machen zu lassen.

Rahmen

Auch außen wird, bei Papageien bis zur Kleinara-Größe, ein Rahmen aus Holz verwendet, dessen Stärke sich nach der Gesamtgröße richtet. Gehen wir weiterhin von 2*2 m² aus, ist eine Kantenlänge von 6*6 cm nicht zu unterschreiten. Bei größeren Anlagen müssen die Hölzer aus statischen Gründen eine entsprechend höhere Stärke haben! Der Rahmen wird in bekannter Weise verschraubt und ebenfalls mit Draht bespannt. Die Rahmenbauweise lässt zu, die Voliere zu einem späteren Zeitpunkt zu vergrößern oder anderweitig zu verändern.

Schleuse

Ein wichtiger Teil der Außenvoliere ist die Schleuse. Durch diese betreten Sie den eigentlichen Käfig - vermeiden aber, dass Ihre Vögel entfliegen. Es reicht ein kleiner, wie die Voliere mit Draht umspannter Raum, den Sie durch eine Tür betreten, diese schließen und dann durch eine zweite in die Voliere gelangen. Diese Schleuse ist besonders bei vielen Tieren wichtig, die Sie nicht alle gleichzeitig im Blick behalten können. Haben Sie nur zwei oder drei Vögel, können Sie eventuell auf die Schleuse verzichten, wenn Sie beim Betreten der Voliere vorsichtig genug sind.

Metallvoliere für großere Vögel

Für große Papageien eignet sich außen keine Holzkonstruktion. Aus Sicherheitsgründen müssen Sie hier auf eine Konstruktion aus Metall zurückgreifen. Je nach Ihren handwerklichen Fähigkeiten können Sie zu verschraubende oder zu verschweißende Elemente benutzen. Um raschem Verschleiß vorzubeugen, sollten Sie rostfreien Stahl oder Aluminium verwenden. Natürlich können Sie auch für kleinere Papageien Metallvolieren bauen, jedoch ist der weitaus höhere Preis und die mehr oder weniger große Unansehnlichkeit zu beachten. Bei großen Papageien gibt es keine andere Wahl.

Bild Papageien in großer Voliere Bei mehreren Vögeln in einer großen Voliere lohnt sich der Bau einer Schleuse.

Dach

Letztes Grundelement ist ein kleines Dach, das etwa ein Drittel der Außenvoliere schützen soll. Als Material eignen sich Platten aus Blech oder Plastik. Wenn Sie Holz verwenden, sollten Sie es mit Dachpappe schützen. Achten Sie bei der Montage mit Schrauben darauf, dass Sie die Platte(n) etwas schräg anbringen, damit sich bei Regen kein Wasser auf ihnen sammelt. Installieren Sie im Zweifel an der entsprechenden Ablaufstelle eine kleine Regenrinne.

Anleitung für eine Voliere

Material & Werkzeug

  • 12 Leisten 200 x 8 x 3 cm
  • 5 Leisten 184 x 8 x 3 cm
  • 11 Leisten 134 x 8 x 3 cm
  • 2 Leisten 113 x 8 x 3 cm
  • 2 Scharniere
  • Verzinktes Drahtgeflecht (Volierendraht)
    200 x 200 cm (2x)
    200 x 150 cm (2x)
  • Scharnier-Schloss
  • evtl. Möbelgriff für Tür
  • Akku-Bohrschrauber, Hammer, Holzleim, Schrauben, Krampennägel, Winkel, Dübel

Anleitung

Bauanleitung für Voliere Mit dieser Baunaleitung die eigene Voliere bauen. Einfach anklicken und herunterladen
  1. Verleimen und verschraube Sie die Leisten für die Rahmenteile wie folgt:
    Vorderseite: je zwei 200 cm und 184 cm Leisten (+ eine 200 cm und zwei 113 cm Leisten zur Stabilisation)
    Rückseite: je zwei 200 cm und 184 cm Leisten
    Oberseite: je zwei 200 cm und 134 cm Leisten (+ 134 cm Leiste zur Stabilisation)
    Unterseite: je zwei 200 cm und 134 cm Leisten
    Seitenteil: je zwei 200 cm und 134 cm Leisten (+ 134 cm Leiste zur Stabilisation)
    Tür: je zwei 200 cm und 134 cm Leisten (+ 134 cm Leiste zur Stabilisation)
  2. Nehmen Sie das Drahtgeflecht und befestigen Sie es mit den Krampennägeln an zwei der 200 x 200 cm großen Rahmen (Oberseite und Vorderseite).
  3. An einem Seitenrahmen mit Stabilisationsleiste (200 x 150 cm) bringen Sie ebenfalls das Drahtgeflecht an.
  4. Das übrige Drahtgeflecht muss an der Tür angebracht werden.
  5. Bauen Sie die Rahmen mithilfe der Winkel zur Voliere zusammen (Drahtgeflecht außen).
  6. Verschrauben Sie die Tür mit den Scharnieren an der seitlichen Öffnung und bringen Sie das Scharnier-Schloss und den Türgriff an.
  7. Befestigen Sie die Voliere mit Dübeln an der Wand.
  8. Richten Sie die fertige Voliere für Ihre Vögel ein.

Ausstattung der Voliere

Nachdem das Grundgerüst der Volieren steht, geht es nun ans Einrichten. So, wie sich Menschen erst in einer möblierten und dekorierten Wohnung wohlfühlen, brauchen Vögel eine ansprechende und ausreichende Ausstattung in ihren Käfigen und Volieren. Dazu gehören in erster Linie Sitzstangen, Futter- und Wasserstellen und Spielzeug.

Sitzgelegenheiten

Man sollte bei den Sitzstangen einen Kompromiss aus glatten Stangen und naturbelassenen Ästen eingehen. So gibt es genügend Sitzgelegenheiten, die leicht für Sie zu säubern sind und solche, die den Papageien die Möglichkeit zum Knabbern geben. Der Durchmesser der Stangen und Äste muss den Ansprüchen der jeweiligen Vogelart genügen. Bei Agaporniden bis kleinen Sittichen heißt das einen Durchmesser von 10-15 mm, bei großen Sittichen bis kleinen Aras 5-9 cm und bei großen Aras bis Kakadus darüber.


Bild Volierenausstattung mit Sittichen Sitz- und Beschäftigungsmöglichkeiten sind ebenso wichtig wie eine Badestelle.

Bringen Sie die Stangen und Äste so an, dass Sie sie einfach zum Reinigen herausnehmen können. Für die Äste bietet sich die Verwendung von Holz von Obstbäumen an, da es ungiftig ist und die Papageien es gut benagen können. Installieren Sie alle Sitzgelegenheiten so, dass sie nicht die Flugbahnen der Vögel stören und dass Sie sich nicht direkt über Futter- und Wasserstellen befinden.

Wasserstelle

Die verschiedenen Papageien-Arten baden unterschiedlich oft und gern. Eine Badestelle sollte aber in jedem Fall Teil der Voliere sein. Haben Sie eine Wasserstelle direkt im Boden, bietet es sich an, dort einen Abfluss zu verlegen. Es reicht aber durchaus eine mobile Wasserschale. Platzieren Sie sie an einer etwas erhöhten Stelle, damit das Wasser nicht zu rasch von Einstreu verunreinigt wird. Badet eines Ihrer Tiere ungern oder garnicht, kann das am Standort der Wasserstelle liegen. Platzieren Sie sie in diesem Fall woanders.

Sonstiges

Der Einstreu besteht entweder aus Vogelsand oder gewöhnlichem Bausand. Letzterer bietet den Vorteil, dass sich einige Arten gerne darin baden oder kleine Sandkügelchen verschlucken, um ihre Verdauung zu fördern. Andere Arten nutzen den Sand zur Massage ihrer Füße und laufen gerne darauf herum.

 

Der selbstgebauten Voliere steht jetzt nichts mehr im Weg. Ihre Vögel werden sich über das neue Zuhause freuen. Mit der richtigen Ausstattung wird die Voliere außerdem zum neuen Vogelparadies, egal ob drinnen, oder draußen. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg beim Bauen.

 

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Bildquellen:
Bild 1: © markt.de
Bild 2: © Pixabay.com / GLady
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Bild 4: © Edoma / Fotolia.com

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