Ratgeber Weihnachten und Nikolaus
Weihnachtslieder und Gedichte
"Stille Nacht, heilige Nacht" ist das bekannteste Weihnachtslied, das die deutsche Sprache hervorgebracht hat.Weihnachten gehört neben Ostern zu einem der wichtigsten christlichen Feiertage und hat für Christen auf der ganzen Welt eine besondere Bedeutung. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich rund um Weihnachten zahlreiche Bräuche gebildet, zu denen im deutschsprachigen Raum unter anderem auch Weihnachtsgedichte und Weihnachtslieder gehören.
Ursprung von Weihnachten
Obwohl es sich bei Weihnachten um ein rein christliches Fest handelt, das für Christen einen ganz speziellen Wert hat, reicht die Geschichte des Weihnachtsfestes weiter zurück als die des Christentums. Die Zeit um Ende Dezember ist nicht nur für Christen eine Zeit des Festes und des Friedens, sondern hat zudem auch für zahlreiche andere Kulturen und Religionen eine besondere Bedeutung.
Das germanische Fest der Wintersonnenwende, welches um den 25. Dezember fällt, wurde bereits jahrhundertelang vor der Geburt des Christentums zelebriert. So huldigten auch die Ägypter und zahlreiche andere Hochkulturen um den 21. Dezember ihre Gottheiten, so dass auch die Römer um 500 v. Chr. am 25. Dezember den Geburtstag ihres Sonnengottes Sol zu feiern begannen. Diese zahlreichen Festivitäten um den 25. Dezember hatten zur Folge, dass auch 400 Jahre nach Christi Geburt, Menschen an diesen Bräuchen und Festivitäten festhielten.
Obwohl Kirchenoberhäupter mit allen Mitteln versuchten, diese Traditionen zu unterdrücken, konnte die Menschen nichts davon abhalten, die heidnischen Festivitäten weiterzuführen. Deswegen entschlossen sich die Oberhäupter der katholischen Kirche strategisch vorzugehen, um weitere Heiden zum Christentum zu bekehren. Aus diesem Grund wurde der heidnische Feiertag der Wintersonnenwende am 25. Dezember kurzum zum Geburtstag von Jesus erklärt, obwohl dieser aller Wahrscheinlichkeit nach im Herbst geboren wurde.
Zahlreiche weihnachtliche Bräuche
Weltweit feiern die meisten Christen Weihnachten am 25. DezemberHeutzutage wird Weihnachten alle Jahre wieder am 25. Dezember von Christen weltweit gefeiert. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich auf dem deutschsprachigen Raum zahlreiche Bräuche und Traditionen etabliert, die bis heute weitergeführt und gepflegt werden. Neben der Krippe mit dem Jesuskind, die insbesondere in Deutschland einen großen Stellenwert genießt, dürfen ebenfalls der Tannenbaum und der Weihnachtsmarkt nicht fehlen.
Lieder und Gedichte für das Christkind
Der 24. Dezember hat insbesondere für Kinder eine große Bedeutung. An diesem Abend kommt das Christkind bzw. der Weihnachtsmann, um unsere Sprösslinge mit Geschenken zu bescheren. Traditionsgemäß tragen dann die Kinder dem Christkind diverse Weihnachtslieder oder traditionelle Weihnachtsgedichte vor. Weihnachtsgedichte sind unter anderem dadurch zu einem festen Bestandteil der Weihnachtstradition geworden.
Adventslieder und -gedichte
Zudem werden Weihnachtslieder während der Adventszeit immer wieder gerne vorgetragen, um sich und seine Liebsten in weihnachtliche Stimmung zu versetzen. Die meisten heutigen Klassiker unter den Weihnachtsgedichten sind in der Periode zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert geschrieben worden, obwohl bereits im 16. Jahrhundert einige Weihnachtsgedichte entstanden sind wie z. B. "Weihnachten" von Hans Brüggeman. Viele bekannte Schriftsteller und Dichter des 18. und 19. Jahrhunderts haben die Schönheit des weihnachtlichen Festes in ihren Gedichten beschrieben. Goethe beschreibt die Schönheit der weihnachtlichen Zeit in seinem Gedicht "Bäume leuchtend", während Hermann Hesse mit seinem Gedicht "Weihnachten" auf die Zeit der weihnachtlichen Vorfreude einstimmt.
Geschichte des deutschsprachigen Weihnachtsliedes
Ursprung in lateinischen Hymnen
Weihnachtslieder im westlichen Kulturkreis haben ihren Ursprung in lateinischen Hymnen, die bei Gottesdiensten und im Stundengebet gesungen wurden. Im späten Mittelalter entwickelte sich zunehmend der Brauch diese Hymnen mit deutschen Liedern zu verschmelzen. Ein bekanntes Beispiel dafür ist "Gelobet seist du, Jesu Christ", dessen erste Strophe im Jahr 1380 entstanden ist. Im Mittelalter wurden am Weihnachten Gedichte ausschließlich in der kirchlichen Liturgie gesungen, es gibt keine Belege dafür, dass diese ersten Weihnachtslieder außerhalb von Kirchen gesungen wurden. Es sollten noch einige Jahrhunderte vergehen, bis sich das Weihnachtslied im Bürgertum verbreiten konnte.
Weihnachtslieder für Zuhause
Weihnachtsgedichte hielten erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts Einzug in die gute Stube des Bürgertums und hatten im 19. Jahrhundert ihre Blütezeit, wie es sich an zahlreichen Dichtungen bekannter deutscher Dichter und Schriftsteller zeigt.
Im 19. Jahrhundert wurden zunehmend auch Weihnachtlieder aus anderen Sprachen übernommen und ins Deutsche übertragen. So schrieb Friedrich Heinrich Ranke 1823 in Anlehnung an das lateinische Lied "Adeste Fideles" das Weihnachtslied "Herbei, o ihr Gläubigen", während Johannes Daniel Falk und Heinrich Holzschuher "O du fröhliche" erschufen, welches auf der Melodie des italienischen Liedes "O sanctissima" aufgebaut ist. Das 19. Jahrhundert gilt als die Blütezeit des Weihnachtsliedes und hat zahlreiche bekannte Weihnachtsgedichte hervorgebracht, die heute in zahlreichen christlichen Gemeinschaften weltweit gesungen werden.
Bekannte deutsche Weihnachtsgedichte und Weihnachtslieder
"Stille Nacht, Heilige Nacht" ist das bekannteste Weihnachtslied und wurde auch kürzlich von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt.Das deutschsprachige Weihnachtslied stellt eine Tradition dar, die Du sicherlich nicht missen möchtest. Ob "Stille Nacht, heilige Nacht", "O Tannenbaum" oder "Ihr Kinderlein kommet", in der deutschen Sprache gibt es eine Vielzahl an klassischen und modernen Weihnachtsliedern, aus denen Du in der weihnachtlichen Zeit wählen kannst. Damit Du und deine Liebsten im Zuge des Festes nicht den Überblick verliert, findest Du hier eine kleine Liste der bekanntesten traditionellen sowie modernen Weihnachtsgedichte mit interessanten Hintergrundinformationen zu deren Entstehung.
Stille Nacht, Heilige Nacht
"Stille Nacht, Heilige Nacht" ist das wohl bekannteste Weihnachtslied, das die deutsche Sprache hervorgebracht hat und wurde auch kürzlich von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt. Die Entstehungsgeschichte dieses Weihnachtsklassikers ist äußerst interessant. Obwohl der Liedtext zu "Stille Nacht, Heilige Nacht" schon 1816 von dem Dorfschullehrer und Organist Franz Xaver Gruber fertiggestellt wurde, sollten noch einige Jahre bis zu der Uraufführung vergehen. Erst zu Heiligabend 1818 wurde "Stille Nacht, Heilige Nacht" in der Kirche St. Nikola in Oberndorf bei Salzburg von Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber erstmals aufgeführt. Dieses Weihnachtslied aus Oberndorf erlangte im Laufe der Jahrhunderte Weltruhm, so dass es heutzutage in mehr als 60 Sprachen erhältlich ist und von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt gesungen wird.
O Tannenbaum
"O Tannenbaum" gehört neben "Stille Nacht, Heilige Nacht" zu einem der bekanntesten Weihnachtslieder. "O Tannenbaum" basiert auf einem Lied aus dem 16. Jahrhundert. In Anlehnung an dieses Lied entstand 1819 "O Tannenbaum", das von August Zarnack zunächst als tragisches Liebeslied geschrieben wurde, in dem der Tannenbaum als Metapher für eine untreue Geliebte dient. Umgeschrieben zum Weihnachtslied wurde es erst 1824, als Ernst Anschütz, der in Leipzig als Lehrer tätig war, den zweiten und dritten Vers hinzufügte, in denen nur noch vom Tannenbaum die Rede ist. Mittlerweile existieren von "O Tannenbaum" Texte in vielen unterschiedlichen Sprachen. Die Melodie des Liedes findet sich sogar in zahlreichen internationalen Liedern wieder wie z B. in der Hymne des amerikanischen Bundesstaates Maryland oder dem Lied der internationalen Arbeiterbewegung.
O du fröhliche
"O du fröhliche" gehört zu den bekanntesten deutschen Weihnachtsliedern. Der Dichter der ersten beiden Strophen war der Schriftsteller Johannes Daniel Falk, der in Weimar ansässig war und regelmäßig mit Goethe verkehrte. Johannes, der seine drei Kinder durch eine Typhusinfektion verloren hatte, gründete in Weimar Anfang des 19. Jahrhunderts ein Waisenhaus für Kinder. Literaturhistoriker gehen davon aus, dass er das Lied "O du fröhliche" den im Waisenhaus untergebrachten Kindern widmete. "O du fröhliche" wurde in seiner ursprünglichen Fassung 1816 veröffentlicht. Die Version des Liedes, wie wir sie heute kennen und lieben, ist 1827 entstanden, als der Sozialarbeiter Heinrich Holzschuher aus Wunsiedel die beiden letzten Strophen neu verfasste.
Weihnachtsgedichte selber schreiben
Weihnachtsgedichte selbst zu schreiben kann ein interessantes Experiment für Dich selbst sein.Zum Weihnachten Gedichte selbst zu schreiben, stellt für viele eine Herausforderung dar. Wenn Du aber an die Sache mit Kreativität und Vorstellungskraft rangehst, dürfte das Ganze zu einem spannenden Experiment für dich selbst werden. Aller Anfang ist schwer. So ist auch beim Schreiben die Ideenfindung am Anfang besonders kompliziert. Da Weihnachten schon als Oberthema feststeht, musst Du zunächst ein konkretes Szenario konzipieren. Traditionelle Themen wie z. B. die Ankunft des Christkindes oder Dekorieren des Weihnachtsbaumes kommen in zahlreichen Weihnachtsgedichten vor und wirken oft einfallslos. Aus diesem Grund solltest Du versuchen, einen anderen Aspekt der weihnachtlichen Zeit oder des Winters zu beschreiben. Dies kann z. B. ein langer Spaziergang durch den winterlichen Wald oder eine Begegnung mit dem Christkind sein.
Du solltest vor allem darauf achten, dass Du die Szenen in deinem Gedicht möglichst greifbar beschreibst, um die feierliche Atmosphäre des Weihnachtsfestes zu evozieren. Wenn Du dein Weihnachtsgedicht schreibst, kann es auch ruhig etwas emotionaler und kitschiger sein, denn mehr oder weniger verbinden wir dies alle mit der Weihnachtszeit. Das selbst geschriebene Weihnachtsgedicht kannst Du dann z. B. für deine Weihnachtskarte verwenden, um all deinen Liebsten einen ganz besonderen und herzlichen Weihnachtsgruß zu machen.
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