Bereit für eine WG? - 8 Fragen, die dir die Entscheidung erleichtern
Wer in eine neue Stadt zieht, sei es als Berufsanfänger oder als Student, steht schnell vor der Frage: Soll es eine eigene Wohnung sein, oder wäre ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft die bessere Variante? Eine WG bringt viele ökonomische und menschliche Vorteile mit sich. Doch nicht jeder wird mit dieser Wohnform glücklich. Vor einer Entscheidung ist es sinnvoll, sich ehrlich ein paar wichtige Fragen zu stellen.
Folgende Checkliste kann dir helfen, dir darüber klar zu werden, ob du überhaupt der WG-Typ bist. Falls die Antwort positiv ausfällt, wirst du viel Vergnügen bei dieser Art des Wohnens haben und dich bereichert fühlen. Falls für dich die Nachteile überwiegen, solltest du die Entscheidung gründlich überdenken und vielleicht eher nach einem eigenen Dach über dem Kopf Ausschau halten, ganz nach dem Motto: "Klein, aber mein".
1.) Bist du gerne unter Menschen, oder geht dir deine Ruhe über alles?
Wenn Du gerne in Gesellschaft von Anderen bist, ist eine WG genau das Richtige.Manchen Menschen ist ihre Privatsphäre heilig. Für sie ist ein Refugium, in dem sie regelmäßig ungestört auftanken können, lebensnotwendig. Sie empfinden Störungen als sehr lästig, sie werden schnell ungeduldig und nervös, selbst wenn die Eindringlinge liebe Menschen sind. Falls es dir ebenso geht, solltest du die Entscheidung für eine WG überdenken. Wenn du aber zu den Menschen gehörst, die gerne in Gesellschaft sind, die gute Gespräche und Austausch genießen, wirst du dich in einer WG wohlfühlen.
2.) Bist du flexibel, oder hängst du sehr an deinen Gewohnheiten?
Wenn du dich als flexiblen Menschen beschreiben würdest, der es auch mal aushält, dass Dinge anders laufen als geplant, eignest du dich gut für eine WG und wirst Spaß haben. Falls du allerdings stark an bestimmten Gewohnheiten hängst und es dir schwer fällt, Kompromisse zu akzeptieren, wirst du vermutlich in einer WG oft an organisatorische und menschliche Grenzen stoßen. Dann wäre die Entscheidung fürs Wohnen in eigenen Räumen sinnvoller.
3.) Kannst du im Zweifelsfall für dich selbst eintreten, oder gibst du oft nach?
Falls du dich als Mensch mit sehr viel Kompromissbereitschaft siehst, stellt sich vor der Entscheidung die Frage, ob du für dich und deine Interessen eintreten kannst. Immer wieder wird es in einer WG Interessenskonflikte geben. Dann ist es hilfreich, wenn du dich nicht ständig übergehen lässt, sondern wenn du deine Bedürfnisse vertreten und auch mal Nein sagen kannst. Andernfalls läufst du Gefahr, dass du dich ausgenützt fühlst, keine gute und dauerhafte Basis fürs Zusammenleben.
4.) Kannst du Absprachen und Kompromisse aushandeln, oder wird dir das schnell lästig?
Bist du kompromissbereit und flexibel, spricht nichts mehr gegen das Leben in einer WG.
In einer WG entstehen immer wieder Situationen, in denen Absprachen zu treffen sind. Auch wenn man sich prinzipiell gut versteht, variieren normalerweise immer mal wieder die Interessen. Vielleicht geht es um die Kaffeekasse oder um den Modus des Putzens, vielleicht soll die Entscheidung über eine Anschaffung getroffen werden oder es geht um die Nutzung des Badezimmers. Empfindest du Verhandeln prinzipiell als Lernfeld, in dem du zwischendurch auch mal deine rhetorischen Fähigkeiten schulen kannst, oder ist es dir nur eine große Last? Dann könnte eine WG sich für dich vielleicht als zu anstrengend entpuppen.
5.) Kannst du Absprachen einhalten, oder ist das sehr schwierig für dich?
Wenn es dir leicht fällt, Absprachen einzuhalten, bist du ein hervorragendes WG-Mitglied. Falls du Schwierigkeiten hast, zum Beispiel nach festen Plänen zu putzen oder andere obligatorische und vielleicht ungeliebte Hausarbeiten im festgelegten Rhythmus zu erledigen, kann eine WG lästig werden. Wenn du viel lieber ganz nach deinem eigenen Rhythmus lebst, ist es vielleicht die klügere Entscheidung, allein zu wohnen.
6.) Bist du einigermaßen lärmresistent, oder brauchst du sehr oft absolute Ruhe?
In einer WG solltest du einigermaßen lärmresistent sein und mit Störungen umgehen können.Wohnungswände sind manchmal dünn, und immer wieder können dadurch Störungen entstehen. Vertrittst du die Einstellung, dass du bei Lärm auch mal einfach Kopfhörer aufsetzen und die Geräusche um dich herum ignorieren kannst, wirst du es in einer WG leichter haben, als wenn du am allerliebsten absolute Ruhe hättest.
7.) Bist du im Großen und Ganzen tolerant, wenn es um dein Eigentum geht, oder sollten deine Sachen unangetastet bleiben?
Bringst du die Einstellung mit, dass materielle Dinge ersetzbar sind? Das wäre eine gute Voraussetzung für die Entscheidung zugunsten einer WG. Wenn dagegen für dich die Situation zur Katastrophe gerät, wenn jemand aus Versehen deinen Teppich beschmutzt, deinen Lieblingsbecher beim Spülen fallen lässt oder dir geliehenes Geld nicht gleich zurückgibt, wird es schwierig. In einer WG leben Menschen mit unterschiedlicher Toleranzschwelle, und wenn du einigermaßen souverän damit umgehen kannst, wirst du die WG genießen.
8.) Bringst du Toleranz auf im Sinne von leben und leben lassen, auch wenn du anderer Meinung bist?
Jeder Mensch braucht sein eigenes Reich, seine Intimsphäre und seinen eigenen Rhythmus. Wenn mehrere Menschen die Entscheidung treffen, in einer Wohnung zusammenzuleben, ist Toleranz gefragt. Die Kunst besteht darin, die richtige Balance aus Individualität und Kompromissbereitschaft zu finden. Individualität trägt zur inneren Zufriedenheit bei. Gute Kompromisse können zu einer hohen Lebensqualität führen. Daneben sollte ein WG-Mitglied diskret sein können und nicht ausplaudern, was in der Wohnung passiert. Wenn dir diese Werte wichtig sind, ist für dich die WG eine interessante Möglichkeit zu wohnen.
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