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WG-Casting – Was muss ich als Bewerber beachten?
Verstelle Dich nicht beim WG Casting und bleib Du selbst.Wenn man als Student auf der Suche nach einem schönen WG-Zimmer ist, muss man mit unter sehr viele Besichtigungen und regelrechte Castings über sich ergehen lassen. Die potenziellen neuen Mitbewohner fragen, erzählen und erwarten gegebenenfalls eine Menge. Um diesen Druck etwas abzubauen, da man als neuer Student in einer fremden Stadt genug zu organisieren und finanzieren hat, haben wir hier ein paar Tipps und Tricks wie man solch ein Casting am Besten angehen könnte. Das Wichtigste ist aber die Natürlichkeit, denn ein langfristiges Zusammenwohnen funktioniert nicht mit einer dauerhaften Maske auf seiner wahren Identität. Markt.de verrät, was es beim WG-Casting zu beachten gilt.
Die Anzeige genau studieren
Zunächst gilt es sich auf die Suche nach verheißungsvoll klingenden Inseraten zu begeben; beliebte Anlaufstelle ist in diesem Fall das Internet: Auf zahlreichen Seiten finden sich hier die unterschiedlichsten Menschen, die ein Zimmer zu vergeben haben. Sind die entsprechenden Anzeigen gefunden, wird ein Termin zur Besichtigung vereinbart. Vor dieser empfiehlt es sich, die Beschreibung noch einmal gut durchzulesen – nichts ist für den zukünftigen Mitbewohner nerviger, als auf jegliche Kleinigkeit, die bereits in der Annonce ausführlich beschrieben wurde, erneut eingehen zu müssen. Da die Zeit während des Castings sowieso knapp bemessen ist (man kann als Bewerber durchaus davon ausgehen, dass man nicht der einzige Interessent an dem Besichtigungstag ist), sollte diese für sinnvollere Fragen genutzt werden.
Interesse bekunden
Überflüssige Fragen nach dem Vorhandensein einer Waschmaschine oder gar nach der Anzahl der Mitbewohner – nein! Fragen hingegen, die dein Interesse an den zukünftigen Mitbewohnern bekunden – unbedingt! Wichtig ist hierbei, dass sich ein Gespräch entwickelt und Du auf das Gesagte Deines Gegenübers eingehst. Achtung: Schleimen ist dabei jedoch nicht gemeint. Erkundige dich nach den Hobbys und Gewohnheiten, nach dem WG-Zusammenleben etc. Einen weniger guten Eindruck hinterlassen gewöhnlich ein reines Antwort-Frage-Spiel oder aber ein verschlossener, introvertierter Bewerber (wobei, die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden).
Hilfe, niemand will mich – was tun?
Nach Dutzenden Besichtigungen erhältst Du eine weitere Absage. Es will einfach nicht klappen. Doch woran kann das liegen? Erster wichtiger Punkt: Auch wenn es schwerfällt, es hilft niemanden, sich verrückt zu machen. Du musst dir dessen bewusst werden, dass auf ein WG-Zimmer oftmals sehr viele Bewerber kommen. Das richtige Zimmer, die passenden Mitbewohner zu finden, kann sich teilweise mehrere Wochen hinziehen. Auch ist es nicht ratsam, sich auf Biegen und Brechen zu verstellen, weil man ein Zimmer unbedingt bekommen möchte. Sei authentisch und antworte soweit wie möglich ehrlich auf die Fragen beim WG-Casting; so hinterlässt Du den besten Eindruck und landest schlussendlich in der WG, bei der die Chemie stimmt.
Was wirklich gut kommt
Wenn Du als kleines Gastgeschenk eine Flasche Wein oder Sekt mitbringst, hinterlässt das einen positiven Eindruck.- Erzählen was Du wirklich gut kannst und was es der WG nützen könnte. Zum Beispiel sagen, dass man gut Kochen oder Backen kann. Oder wenn man handwerklich bewandert ist, dies angeben. Frei nach dem Motto: “Ihr habt Probleme mit dem Licht im Flur oder der Heizung im Winter, kein Problem ich kenne mich damit aus. Euer Wlan funktioniert nicht richtig, ich schau es mir gerne an.”
- Ankündigen, dass man nicht viel da ist. Beispielsweise mit dem Studium und der Arbeit viel zu tun hat und deshalb sehr eingebunden ist.
- Erzählen, dass der Freund oder die Freundin sehr viel Glück mit seiner neuen WG hatte oder eine eigene Wohnung hat. Das bedeutet, dass Dein Partner sich nicht in der WG einnisten wird.
- Eine Flasche Wein, als kleines Gastgeschenk bei der Vorstellung mitbringen.
- Den neuen Mitbewohnern sagen, dass man unkompliziert ist was Essen, Putzen, Miete zahlen und Organisatorisches angeht.
- Wenn man einen großen Fernseher hat, den der im Gemeinschaftsraum übertrifft, ruhig ein wenig damit prahlen und sagen, dass man ihn mitbringt.
- Und ganz wichtig, sagen, dass man morgens im Bad nicht lange braucht. Oder so früh aus dem Haus ist, dass man sich sicherlich nicht in die Quere kommt.
Was nicht so gut ankommt
- Nicht erzählen, wie viele WGs man sich schon angeschaut hat und von welchen man noch Bescheid bekommt.
- Auf keinen Fall sagen, dass man noch um das Rennen in dieser super tollen Wohnung ist, dort sich ja eigentlich einen Platz erhofft.
- Nicht sagen, wie teuer man die neue Stadt findet. Oder, dass man die WG-Zimmerpreise zu hoch findet.
- Die neue Studentenstadt oder den neuen Stadtviertel in den man ziehen möchte nicht schlecht machen. Ganz nach dem Motto: “Ich habe ja gehört, dass…”
- Keine Kleintierzucht im Zimmer halten.
- Während der Besichtigung keinen Freund per Telefon informieren und ihn nach seiner Meinung fragen, oder ob er bedenken hätte. Das kann man gerne auch später machen.
- Nicht versuchen über den Mietpreis zu verhandeln.
- Auf gar keinen Fall die Eltern mit zur ersten Besichtigung und dem WG-Casting mitbringen.
- Auch macht es keinen guten Eindruck, sich beispielsweise in einer Frauen-WG als Stehpinkler zu outen.
Tipps zum Schluss
Erzähle von Dir und Deinem Leben. Zeige Dich interessiert an Deinem Gegenüber bzw. dem WG-Leben allgemein. Streue ein paar private Anekdötchen ins Gespräch mit ein – dies verweist zumeist auf einen offenen, kommunikativen Charakter und ist des Weiteren oftmals beim Sympathiepunkte sammeln förderlich.
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