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Pädophilie - wie erkennt man Risiken und potenzielle Täter?

Pädophile Menschen sind schwer zu erkennen, da es kein eindeutiges "Täter-Profil" gibt. In den meisten Fällen begehen Männer sexuelle Übergriffe an Kindern - aber auch Frauen sind pädophile Täter. In 30% der Fälle sind die Täter Angehörige aus der Familie. 60% der Täter stammen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis. Dass Fremde sexuellen Missbrauch begehen, kommt verhältnismäßig selten vor. Es gibt einige Verhaltensweisen, die darauf hindeuten, dass jemand pädophil sein könnte. Diese Merkmale und Verhaltensweisen sind jedoch nicht eindeutig und sollten immer im Gesamtkontext betrachtet werden. Sprechen Sie im Zweifel mit einem Psychologen oder mit Mitarbeitern von Kinderschutzorganisationen - diese können Ihnen kompetent weiterhelfen.

 

Typische Merkmale Grooming Risikosituationen Was tun?

Typische Merkmale von Pädophilen

Zunächst muss gesagt werden, dass Pädophilie an sich noch keinen Straftatbestand darstellt. Es handelt sich viel mehr um eine sexuelle Präferenz, die auch keine psychische Störung im klassischen Sinn ist, aber dennoch gesellschaftlich als abnormal gilt. Pädophilie bezeichnet, dass sich erwachsene Menschen sexuell zu Kindern hingezogen fühlen. Sexuelle Übergriffe an Kindern sind durchaus strafbar, dazu zählt auch der Besitz von kinderpornografischem Material. Kindesmisshandlung kann mit Gefängnis bestraft werden. Generell kann das Risiko, dass jemand im eigenen Umfeld pädophil ist, nicht zu 100% ausgeschlossen werden. Dennoch gibt es einige Merkmale, die einen Hinweis darauf geben können, dass jemand eine pädophile Neigung hat:

  • Ein Erwachsener sagt, dass er sich selbst oft noch als Kind fühlt
  • Ein Erwachsener hat einen Job, in dem er regelmäßig mit Kindern zu tun hat
  • Ein Erwachsener geht mit Kindern um wie mit Erwachsenen (spricht mit ihnen wie mit Erwachsenen etc.)
  • Ein Erwachsener zeigt generell weniger Interesse an anderen Erwachsenen als an Kindern

Typische Verhaltensweisen
Wie erkennt man einen potenziellen Täter?Wie erkennt man einen potenziellen Täter?

Außerdem gibt es einige typische Verhaltensweisen, die, zusammen genommen, auf Pädophilie hinweisen. Dazu zählt das so genannte Grooming (s. u.), also die Vertrauensgewinnung von Kindern und/oder Eltern und einige weitere:

  • Das häufige und lange Anstarren eines Kindes
  • Das Berühren des Kindes an intimen Stellen (ACHTUNG: Dies kann auch ganz harmlos sein, z. B. wenn ein Elternteil das eigene Kind wäscht. Es muss auf den Kontext und die Reaktion des Kindes geachtet werden!)
  • Das häufige Ausziehen vor dem Kind bzw. das Ausziehen des Kindes bzw. die Aufforderung, dass das Kind sich selbst ausziehen soll (ACHTUNG: Auch hier ist der Kontext wichtig. Im Schwimmbad kann diese Aufforderung absolut harmlos sein!)
  • Das Schlagen des Kindes in unangebrachten Situationen, z. B. wenn das Kind nichts falsch gemacht, aber sich nicht dem Wunsch des Erwachsenen entsprechend verhalten hat
  • Häufige Schuldzuweisungen an das Kind für Dinge, für die es nichts kann (z. B. Scheitern der Beziehung des Erwachsenen)
  • Das Schlechtreden von anderen Menschen vor dem Kind ("wir zwei sind besser als alle anderen!")

Wenn diese Merkmale gehäuft bei jemandem in Ihrem Umfeld auftreten, sollten Sie ggf. mit einem Psychologen sprechen, um abzuklären, ob ein begründeter Verdacht vorliegt. Beachten Sie dabei aber auch immer das Verhalten des Kindes.

Grooming - der Aufbau von Vertrauen des Kindes und der Eltern

Unter Grooming versteht man Maßnahmen, die jemand ergreift, um das Vertrauen des Kindes und seiner Eltern zu gewinnen. In der Regel geschieht das mit einem Hintergedanken, z. B. dem Wunsch nach sexuellem Kontakt zum Kind. Typische Grooming-Aktivitäten sind:

  • Das übermäßige Zeigen von Zuneigung und Liebe (auch körperlich) gegenüber dem Kind
  • Das Teilen von (z. T. ungeeigneten) Geheimnissen mit dem Kind
  • Dem Kind werden Dinge erlaubt, die es eigentlich nicht darf (z. B. lange Aufbleiben, Filme ab 16 oder 18, Alkohol trinken)
  • Dem Kind werden häufig und viele Geschenke mitgebracht, für die nach einer Zeit eine Gegenleistung verlangt wird
  • Vor dem Kind wird (im Beisein der Eltern) als Autoritätsfigur aufgetreten
  • Das Anbieten von kleinen Diensten (z. B. das Kind von der KiTa abholen oder Babysitting)

Dieses erschlichene Vertrauen wird dann ggf. genutzt, um das Kind sexuell zu missbrauchen. Natürlich können all die oben genannten Verhaltensweisen auch ohne sexuellen Hintergedanken erfolgen, wenn allerdings ein Zusammenhang und eine Häufung auftreten, sollten Sie sich mit einem Profi auf dem Gebiet unterhalten.

Risikosituationen vermeiden

Risikosituationen für pädophile Männer sind z. B. Spielplätze, Schulhöfe und Freibäder im Sommer. Vor allem kleine Kinder sollten an den besagten Orten niemals unbeaufsichtigt gelassen werden. Auch die Betreuung z. B. im Sportverein oder das Babysitting sollten von Eltern genau im Auge behalten werden. Zwar kann das Risiko, dass das Kind einem sexuellen Übergriff ausgesetzt wird, nie zu 100% ausgeschlossen werden, aber wenn man eine gute, gesunde Beziehung zu seinem eigenen Kind aufbaut, kann man es damit sehr unterstützen. Man sollte dem Kind außerdem vermitteln, dass es das Recht hat, über den eigenen Körper zu bestimmen. Wenn es nicht möchte, dass der "nette Onkel" es irgendwo anfasst, soll es das laut und deutlich artikulieren, um sich zu schützen.

Wichtig zu wissen ist, dass die meisten Übergriffe an Kindern nicht von Pädophilen ausgeübt werden, sondern von so genannten Ersatztätern. Ersatztäter sind Menschen ohne pädophile Präferenz, die eigentlich in Beziehungen zu anderen Erwachsenen stecken. Psychische Störungen, Machtfantasien und Beziehungs- bzw. Partnerschaftsprobleme können dann zu Übergriffen führen.

Was tun, wenn etwas passiert ist?

Wenn Sie feststellen, dass die Hinweise auf sexuellen Missbrauch an Ihrem Kind sich verdichten, sollten Sie umgehend einen Arzt und dann ggf. die Polizei aufsuchen. In unserem Ratgeber Kindesmisshandlung haben wir die einzelnen Schritte genau erläutert und stellen Ihnen Hilfsorganisationen vor, an die Sie sich wenden können, wenn Ihr Kind Opfer von Misshandlung geworden ist.

Sollten Sie auf markt.ch Anzeigen entdecken, die auffällig erscheinen, da sie z. B. an Kinder gerichtet sind oder kinderpornografisches Material anbieten, melden Sie diese bitte über das Kontaktformular oder via service@markt.ch an das markt.ch-Team. markt.ch distanziert sich strikt von jeglichem Kindesmissbrauch und arbeitet eng mit den strafrechtlichen Behörden zusammen.

 

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Bildquellen:

Grafik: © markt.de

 

Textquellen:

http://www.simplepedia.de/doku.php?id=paedophilie
https://www.thieme.de/de/psychiatrie-psychotherapie-psychosomatik/therapie-bei-paedophiler-stoerung-53247%20.htm
http://www.shz.de/regionales/schleswig-holstein/panorama/damit-paedophile-keine-taeter-werden-id5799311.html
https://www.kein-taeter-werden.de/story/52/3852.html
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/paedophilie-die-wichtigsten-fragen-und-antworten-a-954632.html
http://de.wikihow.com/Einen-P%C3%A4dophilen-erkennen
http://www.dunkelziffer.de/startseite/
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